Moderatorin Eva Pölzl und Pfarrer Hans-Peter Premur.

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Vielleicht hätte es doch geistlichen Beistands bedurft; womöglich hätte dem Lied eine Segnung etwas Aura verliehen. Historiker erinnern sich: Die sympathische Sängerin Pænda hat es mit Limits nicht ins Song-Contest-Finale geschafft. Wie in "Guten Morgen Österreich" zu hören war, ist die Künstlerin zwar gut drauf. Sie werkt gottlob an ihrer nächsten CD, singt bei der "Starnacht" und darf an diesem Morgen auch "Like a Domino" hauchen. Zum großen Hype hat es jedoch nicht gereicht. Da hätte der Beistand höherer Mächte im Sinne guter Contest-Platzierung nicht geschadet.

Wäre er angefragt worden, Pfarrer Hans-Peter Premur hätte seine Dienste wohl nicht verweigert. Der Geistliche steht der Gemeinde Krumpendorf vor und ist nicht nur ein kritischer Zeitgenosse. Er huldigt auch dem Vegetarismus, ist Yoga-Fan, der Ashrams aufsucht. Sogar die Rituale zu Fronleichnam hat er erneuert, die alte Prozession war halt aus der Zeit gefallen.

Sie ward umgeformt zum Fest mit Biobrot und Wein, und siehe da! Es kamen die Leut, und lange wäre man im Schatten der Bäume gesessen, erzählt Pfarrer Premur, während die Moderatorin begeistert ergänzt: Mittlerweile fände man sonntags rund um die Kirche keinen Parkplatz! Der Mann sei also beliebt, was aber hat es mit dem Halbmond auf dem Kirchturm auf sich? Es sei kein Halbmond, sagt Premur, nur eine geteilte Hostie, denn "im Teilen erkennen wir einander". Schöne Worte, positive Energie! Wird man brauchen. Lasst Pfarrer Premur also den nächsten Song-Contest-Titel segnen und die Abende mitmoderieren. (Ljubiša Tošic, 18.7.2019)