In Zukunft sollen die Fähigkeiten der Piloten wieder mehr in den Vordergrund rücken.

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Paris – Die Formel 1 plant für 2021 mehr als nur kosmetische Regeländerungen. Wie genau die Königsklasse dann aussehen soll, wird zwar erst Ende Oktober offiziell verkündet. Die Rennserie und der Automobil-Weltverband (FIA) haben aber bereits Vorschläge für das Reglement bekanntgegeben, das in zwei Jahren bis 2025 greifen könnte. Die Formel 1 soll demnach vor allem billiger und umkämpfter werden.

Vier Kernbereiche

Der Moment für eine Revolution wäre günstig. Denn 2020 laufen wichtige Verträge aus, die Formel 1 bemüht sich seit dem Einstieg von Liberty Media 2017 darum, die Kurve in Richtung Zukunft zu bekommen. Dafür wurden nun vier Kernbereiche vorgestellt: Zweikampffähigere Autos, mehr Konkurrenzfähigkeit, Finanzen und Ästhetik.

Der Abstand zwischen den Topteams und dem Rest wird als zu groß erachtet. "Es gibt derzeit drei Teams, die Rennen gewinnen können", sagte F1-Sportdirektor Ross Brawn. "Die Formel 1 wird in den nächsten Jahren einen viel besseren Weg einschlagen, in dem ein wirklich gutes Mittelklasse-Team vorne mitmischen kann. Das wollen wir erreichen. Dass, wenn du einen Charles Leclerc oder Max Verstappen in einem Mittelfeld-Team hast, es einen Unterschied machen kann."

Derzeit ist das nicht der Fall. Das letzte Rennen, das nicht von Mercedes, Ferrari oder Red Bull gewonnen wurde, war 2013 in Australien. In Melbourne wird die Formel 1 übrigens weiterhin bis zumindest 2025 gastieren, wie am Donnerstag verkündet wurde.

Im Zentrum der Brawn-Team-Pläne steht ein Technik-Reglement, das dafür sorgen soll, dass Autos und Reifen renntauglicher, also robuster in Zweikämpfen, sind. Kostensenkend wirken sollen neue Einheitsteile sowie eine Deckelung des Team-Budgets. Das könne, so Brawn, den Einstieg neuer Teams erleichtern. Zu guter Letzt sollen die Boliden beim Zuschauer ein "Wow"-Gefühl auslösen. Diesbezügliche Auto-Skizzen wurden bereits veröffentlicht.

Widerstand von den Topteams

Die Reform umfasst den Zeitraum zwischen 2021 und 2025 und stößt klarerweise vor allem bei den Topteams auf Widerstand. Brawns Vision ist ambitioniert: "Unser Ziel ist es, die Formel 1 unterhaltsamer, zugänglicher und nachhaltiger zu machen – nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht." (APA, 18.7.2019)