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Notorische Defizitsünder wie Italien haben vorsorglich keine Daten zu Staatsverschuldung und Defizit nach Brüssel gemeldet

Foto: Reuters / Antonio Bronic

Brüssel – Die saisonbereinigten Defizite in der Eurozone und in der EU sind im ersten Quartal 2019 gegenüber dem vierten Quartal 2018 gesunken. In den 19 Euroländern ging die Neuverschuldung von 1,1 auf 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zurück, EU-weit gab es einen Rückgang von 1,0 auf 0,6 Prozent, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Freitag.

Damit hat das EU-weite Defizit das gleiche Niveau wie im ersten Quartal 2018. Das Eurozonen-Defizit liegt leicht über dem Wert des Vergleichszeitraums: In den ersten drei Monaten 2018 betrug das Defizit im Euroraum 0,3 Prozent des BIP.

Einen leichten Rückgang verzeichnete auch Österreich. Betrug die Neuverschuldung im vierten Quartal 2018 noch 0,5 Prozent, ging sie im ersten Quartal 2019 auf 0,4 Prozent zurück. 2018 hatte sie in den ersten drei Monaten 0,9 Prozent betragen.

Rumänien als Defizitkaiser

Das höchste Defizit bzw. Finanzierungssaldo des Staatssektors hatten Anfang 2019 Rumänien (4,5 Prozent), Frankreich (3,6), Belgien (1,9) und Ungarn (1,3), die höchsten Budgetüberschüsse verzeichneten hingegen Luxemburg (3,2 Prozent), Bulgarien (2,8), die Niederlande (2,7) sowie Malta und Deutschland (jeweils 2,3). Allerdings haben mehrere Länder – darunter Irland, Italien, Griechenland, Spanien, Kroatien und Zypern – keine Daten gemeldet..

Der öffentliche Schuldenstand ist hingegen im ersten Quartal 2019 sowohl im Euroraum als auch EU-weit gestiegen – in der Eurozone auf 85,9 Prozent des BIP im Vergleich zu 85,1 Prozent im vierten Quartal 2018. Im Vergleich zum ersten Quartal 2018 mit 87,1 Prozent fiel der Schuldenstand im Euroraum zu Jahresbeginn 2019 jedoch geringer aus. In der gesamten EU gab es einen Anstieg des Bruttoschuldenstands des Staatssektors von 80 auf 80,7 Prozent. Verglichen mit dem ersten Quartal 2018 verringerte sich auch EU-weit der Schuldenstand – vor einem Jahr betrug er noch 81,6 Prozent des BIP.

Griechenland vor Italien

Die höchste Verschuldungsquote hat unverändert Griechenland (181,9 Prozent), vor Italien (134,0) und Portugal (123). Über 100 Prozent des BIP beträgt auch die Verschuldung Belgiens (105,1) und Zyperns (105), knapp darunter rangieren Frankreich (99,7) und Spanien (98,7).

Die Musterschüler mit der niedrigsten Quote sind Estland mit 8,1 Prozent, Bulgarien (21,2) und Luxemburg (21,3), Dänemark (33,6), gefolgt von Tschechien (34,0) sowie Litauen und Rumänien (beide 34,1). Österreich liegt mit 72,7 Prozent im Mittelfeld und verzeichnete einen Rückgang im Vergleich zum vierten Quartal 2018 (73,8) sowie zum ersten Quartal 2018 (77,0). (APA, red, 19.7.2019)