Die weltweit zehn wichtigsten Nutzpflanzen – Gerste, Maniok, Mais, Ölpalme, Raps, Reis, Hirse, Soja, Zuckerrohr und Weizen – liefern zusammen 83 Prozent aller auf Ackerland produzierten Kalorien. Es wird seit langem prognostiziert, dass die Erträge dieser Pflanzen unter den zukünftigen Klimabedingungen sinken werden. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass der Klimawandel bereits die Produktion dieser wichtigen Energiequellen beeinflusst hat – und einige Regionen und Länder schneiden viel schlechter ab als andere.

Der beobachtete Klimawandel verursacht bereits signifikante Ertragsschwankungen bei den zehn wichtigsten Nutzpflanzen der Welt.
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Eine von der University of Minnesota durchgeführte Studie verglich Wetter- und Erntedaten, um die potenziellen Auswirkungen des beobachteten Klimawandels zu bewerten. Das Ergebnis: Der beobachtete Klimawandel verursacht bereits signifikante Ertragsschwankungen bei den zehn wichtigsten Nutzpflanzen der Welt, die von einem Rückgang um 13,4 Prozent bei Ölpalmen bis hin zu einem Anstieg um 3,5 Prozent bei Soja reichen. Dieser Rückgang führt zu einer durchschnittlichen Verringerung der Lebensmittelkalorien aus den zehn wichtigsten Nutzpflanzen um etwa ein Prozent.

Negative Folgen für Europa

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Nahrungsmittelproduktion sind weltweit allerdings unregelmäßig verbreitet. In Europa, Südafrika und Australien wirkt sich der Klimawandel meistens negativ aus, generell positiv hingegen in Lateinamerika und gemischt in Asien sowie Nord- und Mittelamerika.

In der Hälfte aller Länder, die als "lebensmittelunsicher" gelten, verzeichneten die Wissenschafter einen Rückgang in der Pflanzenproduktion. Das Gleiche wurde auch in einigen wohlhabenden Industrieländern in Westeuropa beobachtet. Im Gegensatz dazu hat der jüngste Klimawandel in einigen Gebieten des oberen Mittleren Westens der Vereinigten Staaten die Erträge bestimmter Pflanzen erhöht.

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Die Soja-Erträge werden vom Klimawandel positiv beeinflusst.
Foto: REUTERS Fotograf: PAULO WHITAKE

"Es gibt Gewinner und Verlierer, und einige Länder, die bereits lebensmittelunsicherer sind, verschlechtern sich", sagt der Autor der Studie, Deepak Ray vom Institute on the Environment der University of Minnesota. Die Studiendaten helfen auch zu erkennen, wie sich die globale Pflanzenproduktion im Laufe der Zeit verändert. Die Ergebnisse zeigen, welche geografischen Gebiete und Pflanzenkulturen am stärksten gefährdet sind – und sie sollen in Zukunft dabei helfen, die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, den Hunger zu beenden und die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, so die Forscher. (red, 21.7.2019)