Louisa Dellert, eine populäre deutsche Influencerin, ist aktuell mit einer Welle von Hassnachrichten konfrontiert. Die Frau, die ursprünglich als Fitnessbloggerin Bekanntheit erlangte, rief in Beiträgen dazu auf, Spenden für ihr "finanzielles Unterstützungskonto" zu verrichten. Vorerst wolle sie eine Bahncard 100 kaufen, eine Art Jahresticket der Deutschen Bahn. Später soll ein Kameramann folgen.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Dellert fokussiert sich seit einiger Zeit auf Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit. Dementsprechend würden Kooperationen mit bestimmten aus Gründen der Ethik nicht mehr infrage kommen. Das Geld, welches sie mit Werbeschaltungen für nachhaltigere Produkte lukriert, sei hingegen nicht mehr genug. Dennoch hätte sie Ausgaben – unter anderem für Recherchereisen. Daher wolle sie es einmal mit Spenden ausprobieren.

Darauf folgte eine Welle an Kritik, darunter auch zahlreiche Hassnachrichten. Nutzer warfen ihr vor, um Geld zu betteln und forderten sie dazu auf, sich "einen Job zu suchen". Sie sei "erbärmlich" und "soll arbeiten". Dellert betonte zunächst, transparent mit dem Umgang des Geldes sein zu wollen und zählte auf, wie es konkret ausgegeben werden soll.

Influencerin geht offline

Damit endete der Shitstorm jedoch nicht, die Influencerin teilte daraufhin den Screenshot einer privaten Hassnachricht und kündigte an, für ein paar Tage offline zu gehen. "Nein, ich brenne nicht mit dem Geld durch. Ich brauche nur mal ein paar echte Menschen um mich herum", schreibt sie.

Auch Influencer-Arbeit ist Arbeit

Das "Spiegel"-Angebot "Bento" kritisiert in einem Beitrag den Vorwurf, bei Dellerts Aufruf handele es sich um Bettelei. Schließlich würde sie genauso arbeiten: Dellert hat in der Vergangenheit etwa ein Interview mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor geführt und mehrfach Klimapolitik erklärt. Dabei handle es sich genauso um professionelle Inhalte, die bezahlt werden müssten. Niemand werde dazu gezwungen, aber wer ihr Angebot gut findet, könne dies anhand einer Spende tun. (red, 20.7.2019)