Lime-Scooter können ab jetzt über die Uber-App gebucht werden.

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Wien – Zwei nicht unumstrittene Dienstleistungsanbieter gehen in Wien künftig einen gemeinsamen Weg: Der Fahrdienstvermittler Uber, der sich seit Jahren im Rechtsstreit mit Wiener Taxlern befindet, und der US-Konzern Lime, dessen auf Gehsteigen geparkte E-Scooter immer wieder für Unmut sorgen, starten eine Kooperation. Wie die beiden Unternehmen am Montag bekanntgaben, können Lime-Scooter ab sofort über die Uber-App gebucht werden.

Die Scooter sind laut Lime zum gleichen Preis wie bisher erhältlich. Die Entsperrung kostet demnach einen Euro, anschließend werden 20 Cent pro Minute verrechnet. "Uber entwickelt sich zu einer echten Mobilitätsplattform, die nicht nur Fahrdienstvermittlungen, sondern auch andere zuverlässige und erschwingliche Alternativen zum persönlichen Pkw anbietet", sagte Uber-Chef Martin Essl in einer Aussendung. Der Konzern wolle Kunden "eine innovative Mobilitätsplattform anbieten, die verschiedene Dienste wie E-Scooter, E-Bikes und öffentliche Verkehrsmittel in einer App vereinen kann".

Inwiefern die Buchung öffentlicher Verkehrsmittel in die App integriert sein soll, wurde in der Aussendung nicht weiter erläutert. Auch Lime-Chef Joe Kraus zeigte sich über die Kooperation erfreut und sprach von einem Meilenstein.

Dünne Luft für Uber

Uber will mit der Kooperation wohl sein wirtschaftliches Spektrum erweitern. Immerhin kommen auf den heimischen Mietwagenmarkt bald einige Veränderungen zu: Erst Anfang Juli wurde mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und Teilen der Liste Jetzt im Nationalrat die Zusammenlegung von Taxi- und Mietwagengewerbe ("Lex Uber") beschlossen. Ab September 2020 gibt es nur noch ein einheitliches "Personenbeförderungsgewerbe mit Pkw". Eckpunkte der Reform sind einheitliche Tarife für Taxis und Mietwagen und ein verpflichtender Taxischein für alle. (red, 22.7.2019)