Hugo Portisch hat die Live-Übertragung der Mondlandung für den ORF moderiert

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Als Neil Armstrong und Buzz Aldrin im Juli 1969 auf dem Mond landeten, wird es dort oben sicher kühl gewesen sein. So wirkt es zumindest auf den Aufnahmen. In den damaligen Fernsehstudios des ORF in der Maxingstraße nahe Schönbrunn, die Intendant Gerd Bacher oft "Affenstallungen" genannt haben soll, muss es hingegen eine Affenhitze gehabt haben. Das berichteten Hugo Portisch und Peter Nidetzky am Sonntag in der Kurzdoku So erlebte ich die Mondlandung auf ORF 3. Die beiden Journalisten moderierten 1969 die 28 Stunden und 28 Minuten lange Live-Übertragung des ORF.

Mit 500 bis 600 Millionen erwarteten Zusehern weltweit war die Mondlandung ein echtes mediales Großevent, für das sich der ORF auch alles Mögliche einfallen ließ. Gerd Bacher lud beispielsweise den Maler Arnulf Rainer ein, die Übertragung künstlerisch zu begleiten. Und der malte als erstes Bild justament eine explodierende Rakete, erinnert sich Hugo Portisch. Eine Anspielung auf Fehlstarts von Nasa-Raketen vor der Apollo-Mission?

Neben der Hitze muss auch die Dauer eine echte Herausforderung für Portisch und Nidetzky gewesen sein. Der Umstand, dass es von der Landung der Kapsel bis zum tatsächlichen Mondspaziergang ja doch noch etwas gedauert hat, "hat dazu geführt, dass wir nicht mehr wussten, worüber man überhaupt noch reden kann", erinnerte sich Nidetzky. In den Originalmitschnitten des ORF wird dieser Umstand deutlich, als der junge Nidetzky fragt: "Herr Dr. Portisch, etwas Neues?" Und die Antwort lautet: "Nein, gar nichts!" (Johannes Pucher, 22.7.2019)