Messenger Kids soll eigentlich nur auf Kinder beschränkt sein

Grafik: Facebook

Das Internet bietet zweifellos viele Möglichkeiten, eines ist es aber nicht: Ein sicherer Platz für Kinder. Problematische Inhalte sind oft nur wenige Klicks entfernt. Entsprechend bieten immer mehr Softwarehersteller eigene Angebote exklusiv für Kids an, die all diese Gefahren vom Nachwuchs fernhalten. Einer davon ist Facebook, das mit Messenger Kids eine eigene Chat-Plattform betreibt. Wie sich nun herausstellt, versagt diese aber ausgerechnet bei ihrem zentralen Versprechen.

Fehler

Aufgrund eines Softwarefehlers konnten Erwachsene Gruppen-Chats mit Kindern einrichten, dies berichtet The Verge. Konkret war es Freunden der Eltern des betreffenden Kindes möglich, dieses zu kontaktieren. Dieser konnte dann wiederum noch weitere der eigenen Bekannten in einen solchen Gruppenchat einladen.

Facebook dürfte von diesem Problem schon einige Zeit wissen, hat aber bisher noch keine öffentliche Stellungnahme abgegeben. Öffentlich wurde der Vorfall dadurch, dass das Unternehmen betroffene Eltern direkt informiert und die betreffenden Chats mittlerweile geschlossen hat. Gegenüber The Verge heißt es, dass in den vergangenen Tagen tausende solcher Benachrichtigungen verschickt wurden.

Offene Fragen

Unklar bleibt dabei zunächst, wie lange der Fehler bereits in Facebook Messenger zu finden war. Gestartet ist der Service jedenfalls im Dezember 2017. Klar ist dafür ein anderer Umstand: Der Vorfall könnte das Unternehmen in rechtliche Schwierigkeiten bringen. Da die App für Kinder unter 13 Jahren entwickelt wurde, fällt sie unter den US-amerikanischen Children’s Online Privacy Protection Act (COPPA), gegen den das Unternehmen hiermit verstoßen hat. Es ist auch nicht das erste Mal, dass Facebook für Messenger Kids kritisiert wird. Privacy-Aktivisten hatten dem Unternehmen in der Vergangenheit vorgeworfen, durch die mit der App einhergehenden Datensammlungen gegen den Kinderschutz zu verstoßen. (red, 23.7.2019)