Die meisten Frauen wissen, wie unangenehm eine Blasenentzündung sein kann. Etwa 50 bis 70 Prozent erkranken zumindest einmal im Leben daran. Dabei gelangen Bakterien in die Harnwege, und es kommt zu einer Entzündung der Schleimhäute, die Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sowie ständigen Harndrang verursacht.

Häufig geschieht dies beim Sex, "Honeymoon-Zystitis" wird diese Art der Blasenentzündung auch genannt. Denn bei Frauen ist die Harnröhre kurz und somit der Weg zur Blase nicht weit – so können bei der Penetration Bakterien in die Blase gelangen.

Mit einer einfache Maßnahme kann das Risiko für eine Entzündung gesenkt werden, berichtet die Gynäkologin Barb dePree im "Guardian". Sie empfiehlt Frauen, innerhalb von 15 Minuten nach dem Sex – egal ob gleichgeschlechtlich, heterosexuell oder mit Sexspielzeugen – ihre Blase zu entleeren. Dadurch würden schädliche Bakterien hinausgeschwemmt. "Penetrativer Sex stört das natürliche Gleichgewicht des Körpers, Frauen sollten danach immer auf die Toilette gehen", so dePree.

Nicht auswaschen

Besonders Frauen nach der Menopause müssten vorsichtig sein. Denn bei ihnen sorge ein niedriger Östrogenspiegel dafür, dass eine Infektion nur sehr schwer bekämpft werden kann.

Auch das Verwenden eines Kondoms verringere das Risiko nicht, so die Gynäkologin. Ebenso wie sogenanntes Douching, also das Auswaschen oder Spülen der Vagina nach dem Geschlechtsverkehr. Im Gegenteil, diese Art der Intimhygiene störe die natürliche Scheidenflora sogar, wodurch das Infektionsrisiko steige.

Frauen und Männer fühlten sich nach dem Sex oft "nass" und wollten dieses Gefühl durch Waschen loswerden, weiß dePree. Hier sei eine schonende Reinigung der äußeren Geschlechtsteile ausreichend, Schrubben sollte vermieden werden ebenso wie die Verwendung aggressiver Seifen. Zudem sei es ein Mythos, dass sexuell übertragbare Krankheiten "weggewaschen" werden können. Hier hilft einzig und allein ein Kondom. (red, 25.7.2019)