Polizisten sicherten am Montag Spuren in Biebergmünd.

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Wiesbaden – In der südhessischen Kleinstadt Wächtersbach ist ein Eritreer am Montag aus einem Auto heraus angeschossen worden. Er wurde in den Bauch getroffen. Nach einer Notoperation befindet er sich laut Staatsanwaltschaft mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr, was auch der schnellen Reaktion der Passanten und der Rettung zu verdanken sei.

Die Polizei fand wenig später nach der Tat einen 55-jährigen im benachbarten Biebergemünd in seinem Auto. Der Mann hatte sich in den Kopf geschossen und starb kurz darauf. Auch ein Abschiedsbrief wurde gefunden. Zu dessen Inhalt wollte sich die Oberstaatsanwalt nicht äußern.

Opfer und Täter haben sich nicht gekannt

Der mutmaßliche Täter habe auf den Mann offenkundig wegen dessen Hautfarbe geschossen, sagte Oberstaatsanwalt Alexander Badle am Dienstag in Wiesbaden. "Wir gehen ganz klar von einem fremdenfeindlichen Motiv aus."

Es werde auch weiter in Richtung rechtsextremer politischer Motive ermittelt. Der 55-jährige Deutsche und der Eritreer hätten einander nicht gekannt. "Das Opfer wurde zufällig Opfer." Der mutmaßliche Täter habe insgesamt sechs Schusswaffen besessen, alle legal.

Der mutmaßliche Täter sei bei der Polizei bisher nicht auffällig gewesen. Bei der Hausdurchsuchung hätten sich zudem keine Hinweise auf rechtsextremes Gedankengut gefunden. Allerdings stünden die Ermittlungen noch am Anfang, sagte Badle. (APA, 23.7.2019)