Marc Janko sieht Salzburgs Dominanz nicht gefährdet.

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Wien – Der frühere Salzburg-Stürmer Marc Janko sieht sein Ex-Team trotz prominenter Abgänge in der neuen Saison nicht in Gefahr, die Vormachtstellung in der Fußball-Bundesliga zu verlieren. "Sie sind aufgrund der letzten Jahre viel besser aufgestellt als der Rest der Liga", sagte Janko über die Kadertiefe der Salzburger.

Akteure, die schon im Vorjahr mehr als nur ins Team hineingeschnuppert hätten, würden nun mehr Verantwortung übernehmen. "Ich glaube, dass es diese Spieler ähnlich gut machen werden wie die Garde davor", meinte Janko. "Für die anderen Vereine wird es kurzfristig ganz schwer, da dazuzustoßen, weil die Salzburger auch immer nachlegen können."

Salzburgs starker Dabbur-Ersatz

Mit neuen Spielern, etwa dem norwegischen Stürmer Erling Haaland, dem Janko "enorme Qualität" attestiert. Der 19-Jährige sei zwar ein anderer Spielertyp als der zum FC Sevilla abgewanderte Torschützenkönig Munas Dabbur. "Ich glaube aber, dass ihn die Jungs um ihn herum so gut in Szene setzen werden, dass das genauso erfolgreich sein wird."

Zudem sei die Harmonie, die bei Salzburg im Verein herrsche, laut Janko bei anderen Clubs – von außen betrachtet – nicht in derselben Form gegeben. "Bei Rapid beispielsweise ist für mich seit einigen Jahren viel Unruhe im Verein – teilweise von außen reingetragen, teilweise auch von innen kommend. Da ist es dann schwer, dass Zufriedenheit einkehrt, aber auch, dass Ansprüche und Wirklichkeit zusammenpassen."

Schlüsselpersonalie Murg

Seinen ersten Auftritt als TV-Experte für Sky absolviert Janko, der seine Karriere Anfang Juli beendet hat, ausgerechnet beim Liga-Auftaktschlager am Freitag zwischen Rapid und Salzburg – an der Seite von Rapid-Legende Hans Krankl. Rapids Mannschaft habe Qualität, meinte Janko. Eine entscheidende Frage für die nahe Zukunft sei aber, ob man Schlüsselspieler Thomas Murg über den Sommer hinaus wird halten können.

Stadtrivale Austria hat eine wichtige Frage bereits geklärt. Peter Stöger sollte am Dienstag als neuer Sport-Vorstand präsentiert werden. "Er hat auf jeden Fall die Kapazität, das Know-how und auch die Qualität, dass er da etwas bewirken kann", meinte Janko. Stöger habe bei seinen Engagements in Deutschland viel für den österreichischen Fußball bewirkt. "Er hat seine Fußstapfen hinterlassen in einer der stärksten Ligen der Welt. Ich glaube, dass jemand mit so einer Vita jedem Verein in Österreich gut zu Gesicht stehen würde."

Die Verpflichtung könne einem Verein wie der Austria auch einen Schub geben. "Es wäre gut für Österreich, wenn die Wiener Vereine näher an Salzburg herankommen könnten", meinte Janko. In den vergangenen Jahren seien diese eher "eine Wundertüte" gewesen. Vizemeister LASK habe zwar im Sommer auch einige wichtige Stützen verloren. "Ich traue ihnen aber zu, wieder im vorderen Drittel mitzuspielen." (APA, red, 23.7.2019)