Peter Stöger ist wieder ein Violetter.

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Wien – Die violette Brille blieb im Etui. Bei seiner Präsentation als neuer Sportvorstand der Wiener Austria setzte Peter Stöger (53) am Montagnachmittag in den VIP-Räumlichkeiten der Generali-Arena auf ein neutrales schwarzes Gestell. Auch sonst hielt sich die Originalität in Grenzen. Es gibt keine neue Zeitrechnung.

Keine Sesseln in Wien

"Es braucht Anlaufzeit, damit die Dinge funktionieren", sagte der ehemalige Meistertrainer der Violetten, der sechs Jahre nach seinem Abschied in Richtung Deutschland wieder zurück ist. Seine Jahre in Köln, die Monate in Dortmund sollen den Wienern zugute kommen: "Ich habe in den vergangenen Jahren Knowhow dazu gewonnen. Das will ich hier einbringen."

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Der Druck der neuen Position sei kein Problem. "Ich hatte in Deutschland nichts anderes", sagte Stöger, verbesserte sich aber gleich: "In Deutschland kann man bei der Pressekonferenz sitzen."

In Wien erklärte Stöger stehend, dass er sich bewusst viel Zeit gelassen habe, "um eine richtige Entscheidung zu treffen". Angebote als Trainer in China und Englands zweiter Liga zu arbeiten, soll er ausgeschlagen haben. Das Kapitel ist dennoch nicht abgeschlossen. "Ich bin so lange in diesem Geschäft, dass ich aufgehört habe, mit irgendetwas abzuschließen."

Zwei-Jahres-Vertrag

Der Vertrag mit der Austria läuft vorerst zwei Jahre. Stöger bringt Alexander Bade als Sportkoordinator mit. Der ehemalige Torhüter aus Berlin trainierte bis Jänner 2018 die Goalies des 1. FC Köln und folgte Stöger dann im Monatsabstand zu Borussia Dortmund, wo er auch zuletzt noch engagiert war. Ralf Muhr bleibt Sportdirektor.

Der Posten des Sportvorstands war seit dem Rückzug von Thomas Parits 2015 verwaist. Seither einziger Vorstand der Austria war der für Wirtschaft zuständige Markus Kraetschmer. Der freut sich über die gelungene Rückholaktion. "Ein Verein dieser Größenordnung braucht eine Doppelspitze. Die vergangenen Jahre als alleiniger Vorstand waren nicht immer einfach."

Präsident Frank Hensel ist überzeugt, "dass das für uns jetzt ein ganz, ganz wichtiger Schritt ist, dass wir uns in die richtige Richtung weiterentwickeln." (Philip Bauer, 23.7.2019)