Imran Khan, Regierungschef.

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Islamabad – Der pakistanische Regierungschef Imran Khan hat Gespräche seiner Regierung mit den radikalislamischen Taliban angekündigt, um sich für die Beilegung des Afghanistan-Konflikts einzusetzen. Er werde sein Bestes geben, um die Taliban zu Verhandlungen mit der afghanischen Regierung zu bewegen, sagte Khan am Dienstag während seines US-Besuchs.

Er sei nach seinem Wahlsieg im Juli 2018 von den Taliban kontaktiert worden, habe ein Treffen jedoch abgelehnt, da Kabul dies nicht wollte, sagte Khan. Sie hätten sich an ihn gewandt, da er immer die Position vertreten habe, dass es "keine militärische Lösung" für den Krieg in Afghanistan geben könne. "Deshalb hatte ich in ihren Augen eine gewisse Glaubwürdigkeit."

"Wichtige Rolle"

US-Außenminister Mike Pompeo unterstrich in einer Mitteilung "Pakistans wichtige Rolle bei der Unterstützung des afghanischen Friedensprozesses und der Terrorismusbekämpfung".

Die USA, die vor fast 18 Jahren in Afghanistan einmarschiert waren, wollen möglichst bald eine Friedensvereinbarung mit den Taliban erzielen. Im Gegenzug sollen die Taliban Garantien geben, dass Afghanistan nie mehr zum Rückzugsort für Extremisten wird, wie es vor dem 11. September 2001 der Fall war. Bisher weigern sich die Taliban, Verhandlungen mit der Regierung des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani zu führen, den sie als Marionette der US-Regierung ansehen.

Pakistan war der wichtigste Unterstützer der Taliban, als diese in den 90er Jahren die Macht in Afghanistan übernahmen. Der Einfluss Islamabads auf die radikalislamische Gruppe gilt als Schlüssel für eine politische Lösung. (APA, 24.7.2019)