Viele Männer trifft es früher oder später: Haarausfall. Die Geheimratsecken werden größer, der Haaransatz schiebt sich immer weiter nach hinten, am Hinterkopf breitet sich die kahle Stelle immer weiter aus – oder der ganze Oberkopf hört auf, Haare wachsen zu lassen. Mit mehr oder weniger Glatzenbildung haben es insbesondere Männer zu tun.

Man weiß, die Gene sind Schuld. Und die Wahrscheinlichkeit, betroffen zu sein, ist hoch: 30 Prozent der weißen Männer sind mit 30 Jahren von Haarausfall betroffen, mit 50 sind es 50 Prozent – und mit 70 sind nur 20 Prozent nicht davon betroffen, so das Ergebnis eine Studie. Doch selbst wenn man weiß, dass man nicht allein mit dem Haarleiden ist, will man sich zunächst nicht damit abfinden. Es werden Mittelchen aufgetragen, die einen Stopp des Haarausfalls versprechen oder gar eine Wiederbelebung abgestorbener Haarfollikel anpreisen. Oder man versucht die Haare so zu kämmen, dass man die nun sichtbar gewordene Kopfhaut nicht sieht. Notfalls hilft ein Kapperl oder ein Hut.

Haarausfall ist nicht nur optisch lästig, er belastet einen auch ungemein.
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Es schlägt auf die Psyche

Neben den optischen Veränderungen haben Männer mit Haarausfall auch mit psychischem Stress zu kämpfen. Sie können unter geringerem Selbstbewusstsein leiden, sie fühlen sich weniger attraktiv und begehrenswert, auch Depressionen können die Folge sein. Von der Umwelt wird man oft als älter eingeschätzt, als man wirklich ist. Dumme Sprüche von anderen gibt es zuhauf. Auch in der Partnersuche kann Haarausfall zu Nachteilen führen – manche Frauen wie Männer bevorzugen volles Haar gegenüber schütterem oder einer Glatze. Kein Wunder, wenn man also als Mann alles versucht, den Haarausfall zu verbergen. Letzter Ausweg: eine Haartransplantation. 2016 wurden laut International Society of Hair Restoration Surgery über 630.000 Haartransplantationen durchgeführt. Besonders beliebt ist jene Methode, bei der einzelne Haarfollikel verpflanzt werden.

Aber es geht auch anders: Man entscheidet sich bewusst für einen Kahlschlag am Haupt. Es ist eh schon wurscht, man kann kaum etwas gegen den Haarausfall machen. Und wenn Bruce Willis und Co eine Glatze selbstbewusst tragen können, warum dann nicht man selbst, oder?

Wann begann bei Ihnen der Haarausfall?

Welche Mittel haben Sie dagegen versucht? Welche Auswirkungen hat die Glatze auf Ihr Selbstwertgefühl, auf Ihr Selbstbewusstsein? Haben Sie negative Erfahrungen – Stichwort Liebesleben – gemacht? Überlegen Sie, sich Haare transplantieren zu lassen? Welche dummen Sprüche müssen Sie sich aufgrund des Haarausfalls anhören? (rec, 26.7.2019)