Es ist zweifelsohne eine große Überraschung, die der Grüne Hügel am Mittwoch verkündete: Der österreichische Jungregisseur Valentin Schwarz wird im kommenden Jahr Wagners Monumentalwerk "Der Ring des Nibelungen" bei den Bayreuther Festspielen inszenieren. Der 1989 geborene Theatermacher macht dabei einen gigantischen Sprung an die Spitze der Musiktheaterregisseure.

Schwarz hat an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien studiert – und konnte sich 2017 beim Regiewettbewerb RingAward in Graz durchsetzen. Gemeinsam mit seiner Ausstatterin Andrea Cozzi gewann er vor zwei Jahren unter anderem den Hauptpreis für sein Konzept von Donizettis "Don Pasquale".

Der Nachwuchsregisseur arbeitete bis dato als Assistent von etablierten Grüßen wie Jossi Wieler, Armin Petras und Kirill Serebrennikov. Eigene Inszenierungen waren etwa Verdis "Un ballo in maschera" am Staatstheater Darmstadt oder Bartoks "Herzog Blaubarts Burg" und Bizets "Carmen" in Weimar. Bayreuths Festspielchefin Katharina Wagner wurde laut dpa vor allem dank Schwarz' Interpretation von Mauricio Kagels "Mare Nostrum" in Köln auf den Österreicher aufmerksam.

Starensemble

Dem Wiener Publikum stellte sich die Nachwuchskraft im Vorjahr mit seiner Interpretation von Mozarts "Cosi fan tutte" an der Kammeroper vor. Und auch zu Bayreuth hat Schwarz bereits einen gewissen Konnex, war er doch Teilnehmer am Stipendiatenprogramm der Richard-Wagner-Stipendiumstiftung Bayreuth.

Dort wird er nun im kommenden Jahr groß auftrumpfen können – an der Seite des 1980 geborenen finnischen Dirigenten Pietari Inkinen, wie die Festspiele am Mittwoch bekannt gaben. Der Chefdirigent des Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern wird die vier Opern "Rheingold", "Die Walküre", "Siegfried" und "Götterdämmerung" musikalisch gestalten.

Und auch im Sängerensemble gibt es kommendes Jahr österreichische Proponenten zu hören. So wird unter anderen Günther Groissböck als Wotan sein Debüt geben. Der deutsche Startenor Klaus Florian Vogt indes singt den Siegmund in der "Walküre". (APA, 24.7.2019)