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Der chinesische Telekom-Riese Huawei ist wegen des Verdachts auf Spionagemöglichkeiten in den USA und in Europa in der Kritik. Gerade für die neueste Mobilfunktechnologie 5G, wo Huawei mit zahlreichen Patenten eine Vorreiterrolle einnimmt, zögern viele europäische Anbieter Aufträge zu erteilen. Trotzdem hat Huawei 28 seiner weltweit 50 5G-Verträge mit Europäischen Partnern abgeschlossen. In Österreich ist derzeit noch offen, ob Huawei einen Mobilfunker als Kunden gewinnt. Mit T-Mobile bestehen diesbezüglich aber enge Kontakte.

"Als Huawei in die schwarze Liste der USA aufgenommen wurde, haben uns viele unserer europäischen Kunden weiterhin unerschütterlich unterstützt", schreibt Vorstand Catherine Chen in einer Aussendung. Huawei investiere jährlich 10 bis 15 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung und habe rund 2.000 Patente im Bereich 5G.

Höhere Kosten

Huawei bekenne sich zur Einhaltung aller Regeln und Gesetze in Europa. Ein Verbot chinesischer Telekommunikationsausrüstung könnte die Kosten für 5G-Netze in Europa um etwa 55 Mrd. Euro erhöhen und die Technologie um gut eineinhalb Jahre verzögern, warnt Chen unter Berufung auf die GSMA, die die Interessen von rund 750 Mobilfunkbetreibern vertritt.

Huawei wird von den USA aber auch teilweise von europäischen Politikern vorgeworfen, mit dem chinesischen Staat zu kooperieren. So könnte das Unternehmen in seine Hardware eine Hintertür einbauen, über die China künftig Informationen aus den westlichen Systemen abzapfen könnte, so der Vorwurf, den Huawei regelmäßig zurückweist. (red, 25.7. 2019)