Mit dem Studienabschluss in der Tasche geht es auf Jobsuche. Nach welchen Entscheidungskriterien Absolventen von wirtschaftswissenschaftlichen und technischen Studienrichtungen ihre Berufswahl treffen, hat das Trendence-Institut abgefragt. Insgesamt wurden dafür 2000 Absolventen aus den beiden Fachbereichen zu ihren Erwartungen an mögliche Dienstgeber befragt.

Allen voran erwarten sich Junge Wertschätzung und ein faires Gehalt im Berufsleben. Auf einer Skala von unwichtig (0) bis sehr wichtig (4) erreichte der Faktor Gehalt 3,4 Punkte, wobei das Gehalt bei Wirtschaftsabsolventen mit 3,6 Punkten eine noch wichtigere Rolle spielt als bei Technikern. Attraktive Arbeitsaufgaben und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten spielen bei der Wahl des Arbeitgebers ebenfalls eine bedeutende, Status und Prestige hingegen eine untergeordnete Rolle. Auch auf ein internationales Umfeld wird von den Berufseinsteigern weniger Wert gelegt.

Bei Berufseinsteigern ist das Gehalt das wichtigste Entscheidungskriterium bei der Wahl des Arbeitgebers.
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Generell spielen unternehmensbezogene Faktoren wie attraktiver Standort oder attraktive Produkte und Unternehmenserfolg bei der Entscheidung eine geringere Rolle als kulturelle Faktoren wie guter Führungsstil, Work-Life-Balance oder Kollegialität. Sicherheit der Anstellung gehört bei den Jungen hingegen zu einem wichtigen Punkt bei der Wahl des Arbeitgebers.

Die Liste der begehrtesten Arbeitgeber ist seit Jahren mehr oder weniger unverändert. Google, Audi und das Außenministerium (Platz eins bis drei) sind bei den Wirtschaftsstudierenden diesmal am beliebtesten. Auf Platz vier und fünf finden sich in diesem Jahr Hofer und Audi. Im Ranking für Ingenieurwesen/IT landete Google auf Platz eins, A1 Telekom Austria und Audi folgen auf Platz zwei und drei. Dahinter: Siemens, Adidas und die ÖBB.

Den öffentlichen Sektor betrachten knapp 16 Prozent der befragten Wirtschaftsabsolventen generell als attraktiven Arbeitgeber, gefolgt von der Konsumgüterbranche. Techniker bewerten die Branchenattraktivität im Bereich Maschinen- und Anlagenbau am besten, IT-Dienstleister liegen auf dem zweiten Platz, Elektrotechnik/Elektronik auf Platz drei.

Infos sammeln

Bei den Karriereveranstaltungen, die von Berufseinsteigern besucht werden, liegt die Bildungsmesse BeSt an erster Stelle, gefolgt von den Karriereveranstaltungen der jeweiligen Hochschule. Aber knapp 20 Prozent der Wirtschaftsabgänger und knapp 14 Prozent der Techniker gaben an, keine Veranstaltung zu besuchen, um sich über Beruf und Karriere zu informieren. Zeitungen, Zeitschriften und Karrierebücher werden ebenfalls für Infos aus der Arbeitswelt genutzt. Techniker nützen diese öfter. Immerhin 86 Prozent der befragten Techniker gaben an, sich so über den Arbeitsmarkt zu informieren.

Bei der Suche nach Arbeitgebern begeben sich gut 92 Prozent ins Internet, rund 82 Prozent nutzen ihre Hochschule als Informationsquelle. 81 Prozent setzen auf persönliche Kontakte. Und knapp 67 Prozent suchen auch in Printprodukten nach passenden Jobangeboten. (ost, 26.7.2019)