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E-Zigaretten und ähnliche Produkte werden häufig auf Instagram und Facebook beworben und verkauft

Foto: AP

Facebook will den Verkauf und die Präsenz von Alkohol- und Tabakprodukten, einschließlich elektronischer Zigaretten, auf seinen Webseiten einschränken. Unternehmen, die Inhalte im Zusammenhang mit dem Kauf von Alkohol und Tabak veröffentlichen, dürfen diese künftig nur für Nutzer über 18 Jahre freigeben.

Verbot von Tabak- und Alkoholverkauf

Einem Bericht von CNN zufolge, soll am Mittwoch eine neue Richtlinie in Kraft treten, die jeglichen privaten Verkauf und Transfer von Alkohol und Tabak auf Facebook und Instagram verbietet. Der Handel mit Alkohol und Zigaretten ist am Marktplatz Facebooks bereits nicht erlaubt. Nun wolle man das Verbot auf den "organischen Content" der sozialen Medien ausweiten.

Sowohl einzelne Nutzer als auch Facebook-Gruppen, die sich auf den Verkauf von Tabakprodukten spezialisieren, werden von der neuen Regelung betroffen sein. Laut Facebook werde das Unternehmen "eine Kombination aus Technologie, menschlicher Überprüfung und Berichten aus der Community" verwenden, um Inhalte, die gegen diese Richtlinien verstoßen, zu finden und zu entfernen.

Ein Beispiel für einen Posting, in dem ein Online-Shop eine E-Zigarette anbietet

Nutzern ist es jedoch weiterhin erlaubt Inhalte zu teilen, die Alkohol und Zigaretten zeigen, solange sie nicht dem direkten Verkauf dienen. Auch das Verschenken sowie Verlosen von Alkohol oder Tabakprodukten wird auf Facebook und Instagram in Zukunft nicht mehr erlaubt sein.

Influencer nicht betroffen

Der neuen Richtlinie nach dürfen Influencer, die dafür bezahlt werden Werbung für Alkohol oder nikotinhaltige Produkte zu machen, weiterhin Inhalte mit Bezug auf Tabak und alkoholische Getränken veröffentlichen. Diese Postings müssen nicht altersbeschränkt sein, so die Facebook-Sprecherin zu CNN. Sie betont jedoch, dass Facebook Änderungen an den Influencer-Richtlinien erwäge und mit der Industrie und den Aufsichtsbehörden an möglichen Revisionen arbeite.

Hier wirbt eine Influencerin für eine Biermarke
Ein Beispiel für einen Influencer, der in seinen Postings E-Zigaretten raucht und Produkte vorstellt

"Juuling" – die Vaping-Epidemie auf Instagram

Juul Labs, der größte E-Zigaretten-Hersteller der USA, setzte in den ersten Jahren des Unternehmens besonders stark auf Werbung von Influencern auf Instagram. Dies hätte sich besonders stark auf Jugendliche ausgewirkt und eine Art Trend ausgelöst, so eine Analyse von CNN. "Juuling" wurde in der Jugendsprache 2018 sogar zu einem eigenen Verb für den Gebrauch von E-Zigaretten. Der U. S. Food and Drug Administration zufolge, ist 2018 die Anzahl an E-Zigaretten rauchenden High-School Schülern um 80% gestiegen.

Führungskräfte von Juul werden diese Woche bei einer Kongressanhörun, in der die Rolle des Unternehmens in der sogenannten "Nikotin-Jugendepidemie" untersucht wird, aussagen. Laut Facebook habe die neue Richtlinie nichts mit der anstehenden Anhörung zu tun. (hsu, 25.07.2019)