Von der Türkei unterstützte Kämpfer im nordsyrischen al-Rai, 24. Juli 2019.

Foto: APA/AFP/NAZEER AL-KHATIB

Ankara – Die Türkei droht mit einer Offensive gegen von Kurdenmilizen beherrschte Gebiete im Norden Syriens, sollte es nicht zügig zu einer Einigung mit den USA über eine Schutzzone kommen. "Wir haben ihnen gegenüber noch einmal betont, dass wir Verzögerungen nicht mehr tolerieren werden", sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Donnerstag mit Blick auf Verhandlungen mit einer US-Delegation in dieser Woche. Wenn es nötig sei, werde die Türkei die Initiative ergreifen.

Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, alle Truppen aus Syrien abzuziehen, hatten die USA und die Türkei vereinbart, eine Sicherheitszone an der nördlichen Grenze Syriens zur Türkei einzurichten. In dieser Zone sollte die kurdische Miliz YPG nicht vertreten sein.

Verhandlungen stehen still

Die Verhandlungen über die Ausgestaltung dieser Zone kommen allerdings nicht voran. Die Türkei wertet die YPG als terroristische Organisation, während die Kurdenmiliz der wichtigste Verbündete der USA im Bodenkampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat in Syrien war.

Am Donnerstag erörterte Verteidigungsminister Akar mit Offizieren einen möglichen Vorstoß in die Region östlich des Flusses Euphrat. Es wäre die dritte türkische Offensive in Syrien in drei Jahren. (Reuters, 25.7.2019)