"Jedes Kind soll in den Genuss eines Schnitzels kommen dürfen", findet Maximilian Krauss, Vorsitzender des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ). Die FPÖ-Jugend postete den Beitrag auf Facebook und schrieb dazu, dass Personen, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen, "es bleiben lassen" sollen. "Aber wir werden es nicht dulden, dass unsere Kinder deshalb zu einem Verzicht von Schweinefleisch gezwungen werden."

Panierter Fisch

Was den Erstellern des Sujets nicht aufgefallen sein dürfte: Auf dem Bild findet sich nicht, wie angesprochen, ein Schnitzel, sondern ein panierter Fisch. Zuerst ist das Nutzern auf dem Kurznachrichtendienst Twitter aufgefallen. Das Bild findet sich beispielsweise auf der Stock-Photo-Plattform Depositphotos unter dem Namen "Fischgericht – gebratenes Fischfilet, Pommes Frites mit Gemüse– Stockbild".

Nicht das erste Mal

Es ist nicht das erste Mal, dass die FPÖ das Stockfoto verwendet. Bereits im vergangenen Jahr teilte Ex-FPÖ-Bundesrat Michael Raml ein Sujet mit dem Fisch und dem Text "Die EU kann mir mein knuspriges Schnitzel nicht verbieten" – zu dem Zeitpunkt ging es um einen EU-Vorschlag zur Reduzierung von Acrylamid in Lebensmitteln. Dabei wurde angesprochen, dass das Öl zum Frittieren von Pommes künftig nicht mehr heißer sein darf als 175 Grad. Das hatte hierzulande zu Debatten geführt.

Schweinefleisch wird von der FPÖ immer wieder instrumentalisiert – Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache teilte etwa vor einigen Jahren ein Foto, welches ein Spanferkel zeigte und schrieb dazu: "Isst du Schwein, darfst du rein."

Spott

In der Kommentarspalte von Krauss erntet der FPÖ-Politiker in den meisten Reaktionen Kritik – etwa wirft ihm eine Nutzerin vor, zu polarisieren, anstatt gesunde Ernährung zu fördern. Zudem sei ein Wiener Schnitzel im Original vom Kalb. (red, 26.7.2019)