Bild nicht mehr verfügbar.

In der Verwaltung des Bezirks Braunau knirscht es.

Foto: reuters/foeger

Braunau am Inn – Im Bezirk Braunau hat das Bekanntwerden des Amtsenthebungsverfahrens gegen Bezirkshauptmann Georg Wojak für große Aufregung gesorgt. "Ich werde ständig darauf angesprochen, viele Menschen verstehen die Entscheidung nicht", sagte Franz Zehentner, Bürgermeister von Kirchberg bei Mattighofen und Bürgermeistersprecher des Bezirks. "Wir wollen das nicht sang- und klanglos hinnehmen."

"Ich stehe hinter Dr. Wojak", sagte Zehentner. Er will in den nächsten Tagen zu einem Bürgermeistertreffen im Bezirk einladen. Zur Dienststellenversammlung der BH Braunau am Montag werden die Ortschefs nicht kommen. Bei dem Treffen in den nächsten Tagen werde man das weitere Vorgehen mit den Bürgermeistern aller Fraktionen besprechen. Es seien mittlerweile schon viele Protestschreiben an das Land gegangen, so Zehentner.

Die Vorwürfe müssten geprüft werden, betont der Bürgermeistersprecher. Aus seiner Sicht seien sie zum Teil lächerlich. Der Bezirkshauptmann sei im Bezirk gut verankert und habe der Verwaltung "ein menschliches Antlitz" gegeben.

Vorwürfe werden geprüft

Am Freitag hatte das Land Oberösterreich ein Amtsenthebungsverfahren gegen Wojak eingeleitet. "Im Zuge einer Amtsrevision bei der Bezirkshauptmannschaft Braunau wurden schwere Vorwürfe in Richtung Führungsverhalten geäußert und mit Aktenvermerken belegt", erklärte Landesamtsdirektor Erich Watzl am Samstag der APA. Inhaltlich wollte er die Vorwürfe nicht konkretisieren. Es gehe um den Vorwurf des Amtsmissbrauchs und um das Führungsverhalten. Eine Kommission wird nun die Sache prüfen, ihr Gutachten soll in zwei bis drei Monaten vorliegen und die Basis für eine Entscheidung bilden.

Der Bezirkshauptmann wird vorläufig versetzt und eine Position ohne Führungsfunktion übernehmen. Er selbst weist die Vorwürfe zurück. Er habe sich nichts zuschulden kommen lassen, betont Wojak. Er wende Gesetze korrekt an und stelle dabei Rechtmäßigkeit und Bürgernähe in den Vordergrund. (APA, 28.7.2019)