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"Aqua" (rechts) gewinnt gemeinsam mit Teamkollegen "Nyhrox" die Weltmeisterschaft bei "Fortnite".

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Sarah Stier

Skifahren, Skispringen und nun auch E-Sports. Der 17-jährige Österreicher David "Aqua" Wang aus Kärnten ist Weltmeister im Computerspiel Fortnite. Gemeinsam mit seinem norwegischen Kollegen "Nyhrox" konnte der heimische Gamer den Duobewerb der ersten Weltmeisterschaft gewinnen. Die beiden E-Sportler haben sich nun 2,7 Millionen Euro Preisgeld zu teilen.

Ausgeschüttet wird das Geld vom US-Entwickler Epic Games, der das Turnier auch veranstaltet. Für den Hersteller sind die insgesamt 30 Millionen Preisgeld Peanuts angesichts der Milliardenverdienste durch das kostenlose Videospiel. Geld lukriert der Hersteller durch den Verkauf sogenannter Skins, also der Verkleidung der Spielfigur. Bei Fortnite: Battle Royale springen insgesamt 100 Spieler alleine, im Duo oder zu viert über einer Insel ab und sammeln Waffen sowie Ressourcen, um sich gegenseitig zu erledigen. Das Spiel ist ab zwölf Jahren freigegeben – 250 Millionen vorrangig jüngere Nutzer soll das Videospiel bereits aufweisen.

Millionen Zuschauer im Netz

Aus der riesigen Armada an Spielern haben sich nun die besten Gamer im New Yorker Arthur-Ashe-Stadion eingefunden. 20.000 Besucher zog der Event bereits am ersten Finaltag an. Im Netz verfolgten Millionen Zuschauer das mehrstündige Spektakel auf Youtube, Twitch und Co.

Kompetitives Gaming boomt – bis 2022 sollen die Zuschauerzahlen bei Turnieren mit Spielen wie League of Legends und Counter Strike auf 644 Millionen anwachsen. Zugleich haben auch Sponsoren den Trendsport für sich entdeckt und pumpen Millionen in das Geschäft mit kompetitivem Gaming.

Überraschender Erfolg

Österreich war bislang ein Entwicklungsland, wenn es ums Thema E-Sports ging. Dass sich für die Fortnite-Weltmeisterschaft drei heimische Spieler qualifiziert haben, stellt eine Überraschung dar.

Überraschend war für die Mutter von Wang auch, dass man mit Gaming Millionen verdienen kann. Sie nahm ihren Sohn mit 16 Jahren aus der Schule, als sich die ersten Erfolge mit Fortnite einstellten. Lange dauert eine Karriere eines E-Sportlers allerdings nicht. Die meisten kompetitiven Gamer hängen zwischen 25 und 30 Jahren ihre Karriere an den Nagel und werden danach Trainer, Streamer oder Kommentatoren. Wang selbst wollte immer Kindergärtner oder Lehrer werden. Mit nur einem Schlag ist er nun aber Österreichs erfolgreichster E-Sportler geworden. (Daniel Koller, 28.7.2019)