Ausgequetscht und verbraucht: Am 29. Juli hat die Menschheit alle Ressourcen verbraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen kann. Dieser Tag rückt immer weiter nach vorn.

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Wien – Heute, Montag, ist der Welterschöpfungstag. Das bedeutet, dass die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Der Stichtag für diesen Earth Overshoot Day ist heuer wieder ein Stück nach vorn gerückt und liegt erstmals im Juli, berichtet die NGO Global Footprint Networks. Vor 20 Jahren lag dieser Tag noch im Oktober.

"Niemals hat die Erdbevölkerung mehr über ihre Verhältnisse gelebt. Wir verbrauchen umgerechnet 1,75 Erden pro Jahr", teilen Greenpeace, WWF und Global 2000 in einer Aussendung mit. Die Übernutzung der natürlichen Ressourcen geht zu etwa 60 Prozent auf das Konto der überschüssigen CO2-Emissionen, die nicht mehr in natürliche Kreisläufe zurückgeführt werden. "Sie richten einen enormen Schaden für Klima, Mensch und Natur an", so die Umweltorganisationen.

Politik hat Lage erkannt, Taten fehlen aber

Diese höchst alarmierenden Folgen wurden zumindest von der internationalen Politik bereits als Gefahr erkannt – sichtbar an Zielvorgaben wie den SDGs (Sustainable Development Goals) und den Pariser Klimazielen. Konkrete Maßnahmen und Umsetzungen fehlen allerdings nach wie vor.

Die Auswirkungen der seit Jahrzehnten andauernden Übernutzung der Ökosysteme, die Wasser, Nahrung und Energie liefern, sind zunehmend spürbar. Auch die Klimakrise umfasst laut WWF alle Kontinente. Dürre und extreme Wetterereignisse, Hungersnöte, Wassermangel und Meeresverschmutzung nehmen immer dramatischere Ausmaße an. Regenwälder werden abgeholzt, Korallenriffe kollabieren und Arten verschwinden komplett.

Laut WWF kann jeder Mensch im Alltag seinen Beitrag leisten: etwa durch den Kauf regionaler und saisonaler Biolebensmittel oder dem Verzehr von weniger Fleisch bis hin zur Wahl von umweltfreundlicher Mobilität. Auf Österreich heruntergerechnet war der Welterschöpfungstag bereits deutlich früher, nämlich am 9. April. (APA, 28.7.2019)