Das US-Schwimmteam holte insgesamt 27 Medaillen.

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Gwangju – Klare Nummer eins in den Beckenbewerben bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Gwangju (Südkorea) sind die USA mit 14 Mal Gold und insgesamt 27 Medaillen vor Australien (5/19) gewesen. Der 22-jährige Caeleb Dressel (USA) war mit sechs Titeln eine Klasse für sich. Insgesamt gab es neun Weltrekorde, den letzten am Sonntag über 4 x 100 m Lagen für die US-Frauen.

Dressel hatte sich bei der WM über 100 m Delfin den zehn Jahre alten Weltrekord von Michael Phelps geschnappt, jenen über 200 m Delfin holte sich von diesem der 19-jährige Ungar Kristof Milak, der stellvertretend für eine ganze Garde Youngster steht. Das Schwimm-Establishment, das durch Ryan Lochte nach dem Ende seiner Sperre bei Olympia wieder einen Glamour-Faktor bekommen könnte, hat Respekt bekommen.

Dominante Hosszu

Die Ungarin Katinka Hosszu gewann am Sonntag die 400 m Lagen in 4:30,39 Min., es war ihr fünfter Titel auf dieser Strecke. Über 50 m Kraul setze sich die US-Amerikanerin Simone Manuel in 24,05 Sek. durch, sie war auch Teil der Lagen-Weltrekord-Staffel. Ebenso wie Lilly King, die ihrerseits Sonntag die 50 m Brust in 29,84 Sek. für sich entschied.

Bei den Herren schlugen der Südafrikaner Zane Waddell über 50 m Rücken in 24,43 Sek., der Japaner Daiya Seto über 400 m Lagen in 4:08,95 Min. und der Deutsche Florian Wellbrock über 1.500 m Kraul in 14:36,54 Min. zu. Wellbrock hat damit in Gwangju Einzel-Titel im Becken und im Freiwasser (10 km) geholt, das war bei einer WM vor ihm noch keinem gelungen.

Enttäuschende OSV-Herren

Lagenschwimmer Patrick Staber ist am Sonntag zum Abschluss der österreichischen Einsätze bei den Langbahn-Weltmeisterschaften in Gwangju über 400 m disqualifiziert worden. Beim 23-Jährigen wurden auf der Brustlage nach der 250-m-Wende zwei Delfin-Beinschläge erkannt. Mit seiner Zeit (4:18,18 Min.) hätte Staber unter 41 Aktiven Rang 18 belegt, seine Bestzeit (4:15,23) hätte für das Finale gereicht.

"Die Burschen kamen leider weder an die ausgegebenen, noch an die selbst angestrebten Zielsetzungen heran", bilanzierte OSV-Sportdirektor Walter Bär gegenüber der APA – Austria Presse Agentur das Abschneiden der vier österreichischen männlichen Teilnehmer an den Bewerben der Beckenschwimmer bei den Titelkämpfen in Südkorea.

Für Staber war es der einzige WM-Einsatz. Felix Auböck hatte über 400 wie über 800 m Kraul anders als geplant weder Finale noch eine Olympic Qualifying Time erreicht, für den zweifachen Finalisten der Budapest-WM 2017 war Rang 13 (400 m) das beste Ergebnis.

Pilhatsch als einsame Finalistin

Positiv fiel hingegen Bärs Resümee für die drei rot-weiß-roten weiblichen WM-Teilnehmerinnen aus. "Die Mädels haben die Erwartungshaltungen erfüllt – mit Finale, drei österreichischen Rekorden, Top 16 und einmal hauchknapp am Semifinale vorbei", fasste der Delegationsleiter zusammen. Das eine knapp verpasste Semifinale betraf Lena Grabowski über 200 m Rücken, die 16-Jährige war bei ihrem einzigen WM-Einsatz nach Swim-off mit OSV-Bestmarke 17. geworden.

Die anderen zwei neuen österreichischen Rekorde gingen auf das Konto von Caroline Pilhatsch, je einer über 50 und 100 m Rücken. Die Steirerin sorgte als Rückensprint-Siebente auch für die einzigen beiden OSV-Teilnahmen (Semifinale, Endlauf) an Finalsessions. Es war die insgesamt 24. österreichische Teilnahme an einem Langbahn-WM-Finale. Pilhatsch gesellte sich da zu Markus Rogan, Mirna und Dinko Jukic, Fabienne Nadarajah, Maxim Podoprigora und Auböck.

Kraulerin Marlene Kahler kam über 200 und 400 m auf persönliche Bestleistungen, über 1.500 m erbrachte die 18-jährige Niederösterreicherin erneut die Olympia-Norm. Es kam aber kein weiteres OSV-Fixticket für die Spiele 2020 in Tokio dazu, zusätzliche Qualifikationen waren freilich ein klares Ziel aller gewesen. Die nächste Chance gibt es Anfang August. Pilhatsch wird da beim Tokio-Weltcup am Start sein, parallel laufen die Staatsmeisterschaften in Innsbruck. (APA, red, 28.7.2019)