Ljubljana/Graz – Die slowenische Wettbewerbsbehörde hat nach informellen Medieninformationen die Fusion der zwei größten Zeitungsunternehmen im Land, Dnevnik und Vecer, genehmigt. Das gemeinsame Unternehmen will im slowenischen Printmedienbereich einen Marktanteil von 40 Prozent haben, berichtete das öffentlich-rechtliche Radio Slovenija am Montag.

Das Verlagshaus Dnevnik gehört zu einem Viertel der Styria Media International GmbH mit Hauptsitz in Graz. "Wir begrüßen und unterstützen die Fusion der beiden Tageszeitungen. Was aussteht, sind die entsprechenden Gremialbeschlüsse der slowenischen Partner"", hieß es aus Styria gegenüber der APA am Montag. Der Anteil der Styria an Dnevnik werde unverändert bleiben, so das Grazer Unternehmen weiter.

Gebündelte Kräfte

Die beiden Verlage geben gleichnamige Tageszeitungen heraus. Zusammen mit der Tageszeitung "Delo" gehören "Dnevnik" und "Vecer" zu den drei größten Qualitätszeitungen in Slowenien. Beide Zeitungen sollen auch nach der Fusion als separate Zeitungen weiterbestehen, berichtete Radio Slovenija. Es wird erwartet, dass Kräfte in der innen- und außenpolitischen Berichterstattung sowie beim Sport gebündelt werden, während regionale Themen weiterhin getrennt behandelt werden.

Foto: Styria

Die Tageszeitungen haben nämlich unterschiedliche regionale Schwerpunkte: Während "Dnevnik" mit einer Auflage von rund 21.000 Exemplaren in Zentralslowenien stark vertreten ist, wird "Vecer" mit einer Auflage von rund 19.000 Exemplaren überwiegend im Nordosten des Landes gelesen. Schätzungen zufolge werden die Verlage mit der Fusion rund eine Million Kosten einsparen. Kundendienst, Administration und Marketing sollen teilweise zusammengelegt werden.

Die Verlage hatten ihre Fusion vor einem Jahr angekündigt. Sie begründeten den Schritt damals mit den verschärften Bedingungen auf dem slowenischen Medienmarkt. Geplant ist, dass sie jeweils 50 Prozent am gemeinsamen Unternehmen "DV Mediji" halten. Das Kulturministerium hat bereits im vergangenen Dezember grünes Licht für die Fusion gegeben, bisher hat man nur noch auf die Wettbewerbsbehörde gewartet.

Hoher Marktanteil

Der hohe Marktanteil des fusionierten Unternehmens wird in den Medien als Grund dafür gehandelt, dass die Wettbewerbsbehörde so lange für die Entscheidung gebraucht hat. Die Behörde hat am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur STA bestätigt, die Entscheidung getroffen zu haben, zum Inhalt hielt man sich aber bedeckt. Man wolle die Entscheidung erst öffentlich machen, wenn diese den Parteien zugestellt sei, hieß es. (APA, 29.7.2019)