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Die Proteste im Sudan dauern nach wie vor an.

REUTERS/Mohamed Nureldin Abdallah

Khartum – Einen Tag vor neuen Gesprächen zwischen dem Militärrat und der Oppositionsbewegung im Sudan sind bei Protesten im Zentrum des Landes fünf Demonstranten erschossen worden. Unter den am Montag in der Stadt Al-Obeid getöteten Demonstranten befanden sich nach Angaben oppositionsnaher Ärzte vier Studenten.

"Fünf Märtyrer sind ihren Verletzungen durch Kugeln von Scharfschützen erlegen", teilten die Ärzte mit. Der sudanesische Berufsverband, der einen Teil der Proteste anführt, teilte mit, Schützen hätten das Feuer auf die vor allem von Studenten besuchte Demonstration eröffnet.

Trotz der Einigung zwischen den regierenden Generälen und Vertretern der Protestbewegung auf eine Übergangsregierung finden im Sudan weiter Demonstrationen statt. Ab Dienstag wollen beide Seiten zu abschließenden Gesprächen über die künftige Übergangsregierung zusammenkommen, wie der Vermittler der Afrikanischen Union, Mohammed El Hacen, am Sonntag mitteilte.

Der Militärrat und die Protestbewegung hatten sich Mitte des Monats in einem Abkommen auf eine Teilung der Macht geeinigt. Es sieht die Bildung einer Übergangsregierung vor, die drei Jahre und drei Monate im Amt bleiben soll. In einer von beiden Seiten unterzeichneten "politischen Erklärung" wird die Übergangsregierung als "souveräner Rat" bezeichnet. Das Gremium soll aus sechs Zivilisten und fünf Militärs bestehen.

Im April war der langjährige Staatschef Omar al-Bashir gestürzt worden. Ihm soll wegen verschiedener Verbrechen der Prozess gemacht werden. (APA/AFP, 29.7.2019)