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Huawei leidet unter dem US-Handelsbann.

Foto: AP

All der Privacy-Kritik zum Trotz: Smarte Lautsprecher verkaufen sich derzeit nicht nur sehr gut, die Absätze wachsen auch weiterhin stark. Von diesem Kuchen, den sich derzeit Amazon und Google fast im Alleingang aufteilen, hätten natürlich alle Hersteller gerne etwas. Dazu zählt auch Huawei, doch dessen diesbezügliche Pläne sind nun fürs Erste auf Eis gelegt.

Ende der Kooperation

Huawei wollte offenbar bereits im Rahmen der Anfang September in Berlin stattfindenden IFA einen smarten Lautsprecher vorstellen. Doch dieser wird nun ein Opfer des von US-Präsident Trump verhängten Handelsbanns gegen das Unternehmen, wie The Information berichtet.

Bereits kurz nach der Ankündigung des Banns wurde jegliche Zusammenarbeit an neuen Geräten zwischen Google und Huawei eingestellt – exakt so wie es die Anordnung des Handelsministeriums vorschreibt. Dadurch war es aber auch nicht mehr möglich, den smarten Lautsprecher weiter zu entwickeln, hätte in dessen Kern doch der Google Assistant arbeiten sollen. Ursprünglich hatte der chinesische Hardwarehersteller demnach sogar geplant, das Gerät global zu verkaufen – also auch in den USA.

Schlechtes Timing

Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage, ob es generell von Huawei sehr klug gewesen wäre, derzeit ausgerechnet so ein Gerät auf den Markt zu bringen. Immerhin erheben die USA immer wieder Spionage-Vorwürfe gegen das Unternehmen. Belegen konnte man diese bisher zwar nicht, trotzdem wäre ein Gerät, das mit zahlreichen Mikrofonen ausgestattet ist, jetzt nicht gerade dazu geeignet, diese Ängste zu zerstreuen – egal ob diese rational sind oder nicht.

Gutes Verhältnis

Bei The Information zeigt man sich davon überzeugt, dass diese Episode auch ein guter Beleg dafür ist, dass Huawei und Google deutlich enger kooperieren, als bisher angenommen wurde. Eine Behauptung, die allerdings einen Punkt übersieht: Die beiden Unternehmen pflegen schon seit Jahren ein sehr freundschaftliches Verhältnis, so war etwa Huawei für den Bau des Nexus 6P zuständig. Zudem war Huawei in den vergangenen Wochen immer wieder bemüht, Google explizit von jeglicher Kritik in Hinblick auf den Handelsbann auszunehmen. Stattdessen betonte man immer wieder das gute Verhältnis, und den Willen Googles die Auswirkungen der Maßnahme der US-Regierung möglichst gering zu halten. (red, 30.7.2019)