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Die Weitervermietung seiner Mietwohnung an Touristen kommt einen Briten nun teuer zu stehen. Sechs Jahre lang hatte er seine städtisch geförderte Unterkunft mit leistbarer Miete über die Shared Housing-Plattform Airbnb angeboten, ehe die Verwaltung des Bezirks Westminster City ihm auf die Schlichte kam.

Die erste Listung der Sozialwohnung von Toby H. konnte auf das Jahr 2013 datiert werden. Weitere folgten, ehe der Fall aufflog, schreibt die BBC. Bis dahin hatten Gäste schon über 300 Rezensionen hinterlassen. Die Bewertungen waren auch der Clue, die den Fall ins Rollen brachten.

Anti-Betrugs-Software schlug an

Denn H. verwendete als Airbnb-Gastgeber einen falschen Namen. Dort firmierte er als "Lara", um sein "gemütliches Studio-Apartment" in Victoria feil zu bieten. Gegenüber seinen Gästen machte er sich aber offenbar über seinen Vornamen bekannt, der auch in einigen Rezensionen genannt wird. Eine Anti-Betrugs-Software stellte schließlich die Verbindung zwischen der Wohnung und dem Mieter her.

Die Stadtverwaltung zog gegen ihn vor Gericht und gewann. Hs Einspruch scheiterte. Er muss nun rund 101.000 britische Pfund (rund 110.000 Euro) an "unrechtmäßigen Profiten" als Strafe zahlen. Zudem muss der 37-Jährige die Wohnung räumen und sich eine neue Unterkunft suchen.

Dauerbrenner

Das Phänomen illegaler Vermietungen, meist über Airbnb als bekannteste Plattform für kurzzeitige Mietarrangements, beschäftigt zahlreiche Städte und auch die Politik. Insbesondere die Hotelierverbände sind auf den Dienst nicht gut zu sprechen. Mittlerweile wurden in vielen Orten neue Regeln erlassen, die es untersagen, geförderte Wohnungen und Wohnungen im sozialen Wohnbau kommerziell weiter zu vermieten – so auch in Wien.

Airbnb betont, Gastgeber stets darauf hinzuweisen, gültigen Gesetzen Folge zu leisten. Zudem limitiere man die Anzahl möglicher Vermietungen von Wohnobjekten und unterstütze auch politische Vorstöße, etwa hinsichtlich einer Registrierungspflicht für private Anbieter bei offiziellen Stellen. (red, 30.07.2019)