Die Rettungsorganisaton Johanniter rät: Sind Bienen oder Wespen in der Nähe, sollte Ruhe bewahrt werden.

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Eines vorneweg: In den meisten Fällen sind Insektenstiche harmlos, wenn auch manchmal lästig, schmerzhaft, mit leichten Rötungen oder Schwellungen verbunden.

Gefährlich wird es bei einem Stich im Mund- oder Rachenraum, denn dort können durch die entstehende Schwellung schwere Atemproblemen ausgelöst werden. "In diesem Fall lagert man die Person am besten mit erhöhtem Oberkörper und ruft die Rettung. Bis dahin kühlt man den Hals mit kalten Tüchern von außen und verabreicht kalte Getränke oder Eiswürfel", empfiehlt Johanniter-Notfallmedizinerin Gabriele Lerche.

Allergische Reaktion

Ein Bienen- oder Wespenstich kann zudem eine schwere und lebensbedrohliche allergische Reaktion verursachen. Diese tritt meist nach sehr kurzer Zeit auf und verläuft von Person zu Person unterschiedlich. Die schwerste Form ist der anaphylaktische Schock, der ohne rechtzeitige Therapie bis zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen kann.

Die folgenden Symptome sind typisch und können einzeln oder in verschiedenen Kombinationen auftreten: Rötung der Haut mit juckendem Ausschlag und Quaddelbildung, Atemnot und Bauchkrämpfe bis hin zu Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit.

Direkt ansprechen

Oft haben Allergiker einen Autoinjektor mit Adrenalin für den Notfall bei sich. Betroffene sollten gezielt darauf angesprochen werden, empfiehlt die Rettungsorganisation Johanniter. Bei Atemnot, Bewusstseinseintrübung oder gar Bewusstlosigkeit muss umgehend die Rettung alarmiert werden. Eine bewusstlose Person lagert man bis zum Eintreffen in der stabilen Seitenlage.

Notärzte und Notfallsanitäter können sofort Adrenalin und Flüssigkeit in Form einer Infusion mit Elektrolytlösung verabreichen. Im anaphylaktischen Schock oder bei Atemnot wird Sauerstoff gegeben.

Tipps für den Alltag

Wie Stiche vermieden werden können:

  • Ruhe bewahren, keine hektische Bewegungen
  • Essen und Getränke im Freien abdecken oder in verschließbare Becher füllen
  • Strohalme verwenden
  • Kindern nach dem Essen Gesicht und Hände abwischen (red, 31.7.2019)