Der grenzübergreifende Spielplatz.
Foto: APA / AFP / Luis Torres

Der Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko: meterhohe Stahllatten im Wüstenstaub – und dazwischen drei rosafarbene Wippen. Der eine Sitz einer jeden Wippe befand sich über mexikanischem, der andere über US-amerikanischem Boden – und gewippt werden konnte nur, wenn sich auf beiden Seiten jemand draufsetzte. Die Installation nahe der Städte Sunland Park in den USA und Ciudad Juárez in Mexiko war ein Projekt des Künstlerduos Rael San Fratello. Ronald Rael und Virginia San Fratello sind Professoren für Architektur beziehungsweise Kunst und Design. Der Gedanke hinter der Aktion, schrieb Ronald Rael, sei, dass was auch immer auf einer Seite des Grenzzauns passiere, auch Auswirkungen auf die andere Seite habe.

Die Wippen wurden auf beiden Seiten des Zaunes begeistert aufgenommen. Die Künstler und eine Gruppe ihrer Studenten wippten mit einigen Kindern und Passanten aus der nahegelegenen mexikanischen Grenzstadt. Doch die Installation verschwand fast genauso schnell, wie sie aufgetaucht war: Noch am selben Tag wurde der Impromptu-Spielplatz wieder abgebaut, nachdem Mitarbeiter der US-amerikanischen Border Patrol darauf gestoßen waren. Die Aktion war im Vorfeld nicht mit ihnen abgestimmt worden. (rio, 31.7.2019)