Von Leistenkrokodilen, die fünf Meter lang werden können, hält man sich besser fern. In den vergangenen 20 Jahren sind etwa 600 Menschen einem Krokodilangriff zum Opfer gefallen.
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Brisbane – Auf einer Krokodilfarm im Nordosten Australiens ist ein Leistenkrokodil nach dem Kampf mit einem Artgenossen zu Tode gekommen. Als es aufgeschnitten wurde, um die genaue Todesursache zu klären, machte man eine makabre Entdeckung: Im Magen des Tiers befanden sich eine zehn Zentimeter lange Stahlplatte, die auf einen orthopädischen Eingriff an einem Menschen zurückgehen dürfte, sowie mehrere Schrauben.

Nach Angaben der Koorana Crocodile Farm aus der Gemeinde Coowanga stammt die Platte aus Schweizer Herstellung. Auf der Platte sei aber nichts mehr zu erkennen, das Hinweise auf die Identität eines möglichen Opfers liefern könnten. Der Besitzer der Farm, John Lever, sagte, die Platte sei ein "ziemlich altes Modell" und könne sich seit Jahrzehnten im Magen des Tiers befinden. Menschliche Knochen wurden keine gefunden – die wären allerdings von den Magensäften längst zersetzt worden.

Fall vorerst ungelöst

Das MJ genannte Krokodil war 4,70 Meter lang und mehr 45 Jahre alt, genauer weiß es der Farmbesitzer selbst nicht. Das Tier war vor sechs Jahren von einer anderen Farm nach Coowanga gekommen, wo etwa 5.000 Krokodile gehalten werden. Wo das Tier ursprünglich lebte, bevor es gefangen wurde, ist nicht bekannt.

Ob MJ tatsächlich einen Menschen gefressen hat oder ob es sich bei Platte und Schrauben nur um zufällig verschlungenen Müll handelt, bleibt vorerst offen. Lever setzt fürs erste auf Social Media, um zu klären, ob der Fund mit einem Vermisstenfall aus den vergangenen Jahrzehnten in Zusammenhang stehen könnte. Die Polizei hat sich in die Angelegenheit noch nicht eingeschaltet. (APA, red, 31. 7. 2019)