Fader Mazedonier

Das Wiener Unternehmen Brajlovic produziert und importiert traditionelle Fleischprodukte vom Balkan. Nun gibt es auch Ajvar aus dem Ajvar-Land schlechthin: (Nord-)Mazedonien. Leider hält "Natura"-Ajvar nicht, was der Name verspricht: Als Einziges unter den getesteten Produkten enthält es auch Stabilisatoren. Die Konsistenz ist breiig, fast mehlig. "Fad" lautet das Fazit.

Natura-Ajvar mild, 580 g, z. B. bei Merkur, € 3,89 (€ 6,71/kg)

1 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Fruchtiger Bosnier

Die Testerin ist gegen Vorwürfe der Parteiigkeit mit guten Argumenten gewappnet. Die Konsistenz des Ajvars von Vitaminka ist sämig, weich. Der Paprika-Geschmack des Testsiegers ist natürlich und fruchtig, die bittere Melanzani hält sich zurück. Punkteabzug gibt es für zu große Paprikaschalenstücke. Verkostet wurde die milde Variante, die scharfe ist in Österreich auch erhältlich.

Vitaminka-Ajvar mild, 580 g, z. B. bei Merkur, € 3,89 (€ 6,71/kg)

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Guter Serbe

Das Wiener Social-Start-up BioBalkan lässt von einer serbischen Bäuerinnenmanufaktur den biologisch angebauten Paprika zum feinen Mus verkochen. Der Bioajvar wird in großen Töpfen per Hand stundenlang gerührt. Das hat seinen Preis, lohnt sich aber. Purer Paprikageschmack (ohne Melanzani), gut scharf. Einen kleinen Punkteabzug gibt es für teilweise recht große Stückchen.

Bio-Balkan-Ajvar, scharf, 200 g, z. B. Radatz-Filialen, € 5,90 (26, 51 €/kg)

4 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Scharfer Kroate

Das kroatische Traditionsunternehmen Podravka, das auch die berühmt-berüchtigte Vegeta produziert, verkauft in Österreich zwei Ajvar-Varianten: mild und scharf. Beide kommen ohne Konservierungsstoffe aus, Zucker ist aber dabei. Die getestete scharfe Variante schmeckt rauchig, die Melanzani geht allerdings vollkommen unter. "Zu viele Kerne", meinte ein Mittester.

Podravka-Ajvar, scharf, 350 g, z. B bei Spar, € 1,29 (6,60 €/kg)

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Perfekter Mazedonier

Ok, zugegeben dieser Ajvar aus Mazedonien (Republik Nord Mazedonien) hat unter den Mitessern und Mittestern genauso viele Punkte wie das Produkt aus Bosnien gesammelt. Dass der Paprika und die Melanzani, wie auf dem Etikett versprochen, gebacken wurden, schmeckt man. "Mama´s"-Ajvar überzeugt durch sämige Konsistenz und sehr feinen rauchigen Geschmack. Außerdem ist das Produkt als koscher und halal zertifiziert. Trotz Rechtschreibfehler im Namen ist dieser mazedonische Ajvar Testsieger.

Mama`s hausgemachter Ajvar, 290 g, z.B. beim Merkur am Hohen Markt, € 3,79 (13,07 € /kg)

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Falscher Österreicher

Falmbigl, das Unternehme aus Groß-Inzersdorf, schreibt zwar Ajvar auf sein Produkt, verkauft aber definitiv keinen. "Paprika-Ragout" steht auf dem Etikett und in der Zutatenliste "Knoblauch und Tomatenmark", nichts davon gehört in den Ajvar. Das Ragout schmeckt wässrig, viel zu sauer und die Paprika-Stücke sind zu groß und zu hart.

Falmbigl Ajvar, 190g, z.B., beim Merkur, € 2,79 (13,16 € /kg)

2 von 6 Punkten

(Olivera Stajic, 5.8.2019)

Weiterlesen:
Die Reise zum Ajvar

Foto: Lukas Friesenbichler