Derzeit arbeitet die Hälfte der Pensionisten ehrenamtlich.

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Wien – Zwei Drittel der Österreicher wollen auch in der Pension ehrenamtlich oder bezahlt arbeiten. Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Plattform Seniors4success in Auftrag gegeben hat. 16 Prozent wissen es noch nicht, und nur 18 Prozent geben an, nicht arbeiten zu wollen.

Der Trend zum Arbeiten ist deutlich gestiegen: 2017, als die Studie zuletzt durchgeführt wurde, gaben 56 Prozent der Berufstätigen an, auch in der Person weiter arbeiten zu wollen (2019: 66 Prozent). Ausschlaggebend sei dabei für die Befragten nicht, dass sie sich das Leben sonst nicht leisten könnten, sondern es gehe mehr um das Selbstwertgefühl, sagte Leopold Stieger von Seniors4success am Mittwoch.

Vorfreude überwiegt

Für die Umfrage wurden heuer zwischen März und Juni 500 Personen ab 45 Jahren befragt. Über 80 Prozent der über 45-Jährigen machen sich bereits Gedanken darüber, wie sie ihr Leben in der Pension verbringen wollen. Dabei überwiegt die Vorfreude auf die Pension (54 Prozent), Angst haben rund sieben Prozent.

Derzeit arbeitet laut der Befragung die Hälfte der Pensionisten ehrenamtlich, 26 Prozent arbeiten bezahlt, 20 Prozent betreuen Familienangehörige, und sechs Prozent studieren. 22 Prozent gaben an, nicht zu arbeiten. Die Zuverdienstgrenze von 446,81 Euro monatlich für Personen in vorzeitiger Alterspension wird von einem großen Teil der Pensionisten (45 Prozent) abgelehnt, 29 Prozent befürworten sie.

Das ideale Pensionsantrittsalter liegt aus Sicht der Frauen bei 60 Jahren, aus Sicht der Männer bei 63 Jahren. Das liegt etwas über dem tatsächlichen Antrittsalter: Im Vorjahr sind in Österreich die Männer durchschnittlich mit 61,3 Jahren in Pension gegangen, die Frauen mit 59,3 Jahren. Knapp die Hälfte befürwortet die Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters, 26 Prozent hat keine Meinung dazu, und weitere 25 Prozent lehnen sie ab. Beim gesetzlichen Pensionsantrittsalter sind nur 39 Prozent für eine Anhebung.

Von der Bundesregierung erwarten sich die Befragten vor allem die volle Angleichung der Pensionssysteme, wirksame Maßnahmen zur Vermeidung von Altersarmut teilzeitbeschäftigter Frauen sowie eine Erhöhung der Mindestpension. (APA, 1.8.2019)