Ein Helfer zieht seine Schutzhandschuhe an. Gesundheitsexperten befürchten, dass sich Ebola nun in der kongolesischen Millionenstadt Goma ausbreiten könnte.

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Kinshasa – In der kongolesischen Großstadt Goma ist ein dritter Ebola-Fall registriert worden. Das Virus sei in einem Ebola-Behandlungszentrum bei einem Patienten bestätigt worden, sagte der Ebola-Koordinator Aruna Abedi der Nachrichtenagentur AFP. Goma liegt nahe der Grenze zu Ruanda. Nachdem das Land seine Grenze zum Kongo am Donnerstag für einige Stunden geschlossen hatte, ist sie mittlerweile wieder offen, wie die BBC berichtet.

Erst in der Nacht auf Mittwoch war ein Ebola-Patient in Goma gestorben. Es war der zweite registrierte Fall in der Großstadt im Osten des Landes. Die Vorfälle lassen die Furcht vor einer Epidemie in Goma wachsen. Die Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt ist dicht besiedelt und gilt wegen ihres Flughafens als Knotenpunkt für den internationalen Verkehr in Afrika.

Ausbruch in Großstädten befürchtet

Gesundheitsexperten fürchten den Ausbruch der Epidemie in Großstädten, weil die Isolation von Patienten dort schwieriger ist als auf dem Land. Der erste Ebola-Todesfall in Goma war am 16. Juli aufgetreten. Am Tag danach rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wegen der Epidemie den internationalen Gesundheitsnotstand aus.

Die Epidemie war im August vergangenen Jahres in der Gegend von Butembo in der Provinz Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo ausgebrochen. Seitdem sind laut offiziellen Zahlen vom Mittwoch mehr als 1.800 Menschen in der Region an dem Virus gestorben.

Beim Ebola-Virus leiden die Betroffenen an Fieber, Muskelschmerzen und Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen. Die Krankheit endet in etwa der Hälfte der Fälle tödlich. Unter Menschen reicht schon eine Berührung zur Infektion mit dem Virus. Ein neuer Impfstoff hilft aber bei der Eindämmung der Krankheit.

Zehnter Ausbruch bisher

Es ist bereits der zehnte Ausbruch im Kongo, seit Ebola dort 1976 erstmals entdeckt wurde. Diesmal ist die Bekämpfung der hochansteckenden Krankheit besonders schwierig, weil es in der Region immer wieder Angriffe bewaffneter Gruppen gibt. "Wir haben es mit einer schwierigen und unberechenbaren Situation zu tun", sagt der Leiter der WHO-Notfallprogramme, Michael Ryan. (APA, 1.8.2019)