Die 'Maxi Edmond de Rothschild' ...

Foto: APA/AFP/JEAN-FRANCOIS MONIER

... bereitet sich mit Skipper Charles Caudrelier auf das Fastnet Race vor.

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Cowes – Ein berühmtes Leuchtfeuer und seglerische Herausforderungen haben das Fastnet Race zu einem der bekanntesten Langstrecken-Rennen der Welt gemacht. Doch seit 1979 steht die Regatta auch für die größte Tragödie in der Geschichte des Segelsports. Wenn am Samstag in Südengland der Startschuss zur 48. Auflage seit 1925 fällt, gehen die Gedanken zurück an die Katastrophe in der Irischen See.

Kaum jemanden unter den 3.000 Teilnehmern lässt das verheerende Ereignis auch nach 40 Jahren kalt. 1979 hatten in Sturm 15 Segler und vier Regatta-Begleiter ihr Leben verloren. Fünf Jachten waren gesunken, 24 wurden von ihren Crews mit teilweise fatalen Folgen verlassen. Dutzende Boote waren gekentert.

Am dritten und vierten Tag des am 11. August 1979 gestarteten Rennens lief die größte Rettungs- und Bergungsaktion zu Friedenszeiten an. Rund 4.000 Helfer und Mitarbeiter der Marine, der Seenotrettung sowie der Berufsschifffahrt kämpften am 13. und 14. August an Land, auf dem Wasser und aus der Luft um Leben auf See.

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Viele Segler werden am Freitag kommen, wenn in der Holy Trinity Church von Cowes auf der südenglischen Isle of Wight der Gottesdienst im Gedenken an die Opfer von einst stattfindet. Einen Tag später werden die Boote in das 605-Seemeilen-Rennen (1.120,5 km) von Cowes zum Fastnet-Felsen und zurück nach Plymouth starten.

Eine Katastrophe wie damals scheint heute kaum vorstellbar. "Heute sind die Wetterprognosen besser und verlässlicher geworden, die Regeln sicherer. Die Sicherheitskenntnisse der Teilnehmer sind gestiegen. Das navigatorische Können auch", erklärte Chris Stone. Der Australier wird das bedeutendste der Offshore-Regatten in seiner Funktion als Regatta-Manager des Royal Ocean Racing Clubs (RORC) erstmals verantwortlich leiten.

Das Rennen ist nicht nur für Stone eine "monumentale Herausforderung". Trotzdem oder gerade deshalb waren die ausgeschriebenen 340 Startplätze am 7. Jänner binnen vier Minuten und 37 Sekunden nach Öffnung des Meldeportals vergeben. Die Veranstalter haben mehr als 400 Boote aus 26 Ländern zugelassen – ein Rekord. Nur ein einziges – die ILC-40-Yacht "Visione" von Nikolaus Knoflacher – startet unter österreichischer Flagge.

"Das Fastnet hat immer etwas Mystisches, weil die Regatta so unberechenbar ist", sagt der Wahl-Hamburger Boris Herrmann. Der 38-Jährige bestreitet das Rennen mit dem Briten Will Harris auf seiner Imoca-Yacht "Malizia 2". Im Anschluss bringt er die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg von England zum UN-Klimagipfel nach New York. (APA; 1.8.2019)