Größter Deal im Segment Wohnen im bisherigen Jahr 2019 war der Verkauf des in Bau befindlichen Projekts Wohnen am Schweizergarten von Signa an die US-amerikanische Tishman Speyer Investment Management GmbH (TSIM).

Visualisierung: k18/SIGNA

Mehrfamilienhäuser sind binnen kurzer Zeit zum Liebling institutioneller Investoren geworden – in Europa und somit auch in Österreich. Der Immobiliendienstleister JLL berichtete kürzlich gar von 3,6 Milliarden Euro, die im Vorjahr allein in österreichische Wohnimmobilien geflossen sein sollen, eine Steigerung von 170 Prozent gegenüber 2017.

Die Zahl klingt sehr hoch, verglichen mit früheren Statistiken zu Immo-Investments in Österreich. Im Gesamtjahr 2018 flossen laut österreichischen Maklerhäusern knapp vier Milliarden Euro in alle Segmente, also Wohnen und Gewerbe.

Rekordjahr erwartet

Der Grund für die hohe Zahl bei JLL dürfte sein, dass das Unternehmen Investitionen schon ab fünf Millionen Euro in die Statistik aufnimmt. Andere Häuser setzen die Grenze höher an; CBRE etwa bei zehn Millionen Euro. Dort kommt man für 2018 auf knapp 1,3 Milliarden Euro an Wohnimmo-Investments in Österreich, davon flossen 1,2 Milliarden nach Wien. Europaweit lag Wien sowohl bei JLL als auch bei CBRE auf Rang sechs im Ranking der beliebtesten Investitions-Destinationen.

CBRE erwartet für heuer einen neuen Rekordwert in Österreich, auch wenn das erste Halbjahr noch eher verhalten war. Große internationale institutionelle Investoren wie etwa Union Investment oder Art Invest würden aber sukzessive ihre Gewerbe-Portfolios um Wohnimmobilien bereichern. So kam es seit Anfang 2018 in Wien zu gleich vier Transaktionen mit einem Volumen von jeweils über 100 Millionen Euro. "Wir sehen hier noch Potenzial und vor allem Interesse der ausländischen Investoren, die ihre Portfolios diversifizieren wollen und auf der Suche nach attraktiven Wohnimmobilien sind", so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich.

Immer mehr Cross-Border-Investments

In ganz Europa wurden im Jahr 2018 laut CBRE-Europa-Analyst Jos Tromp 57 Milliarden Euro in Mehrfamilienhäuser investiert. Immer öfter komme es zu Cross-Border-Investments, also einem Kauf über Ländergrenzen hinweg. Von 2015 bis 2018 sollen hier europaweit rund 52 Milliarden Euro in dieses Segment geflossen sein. Attraktivste Destinationen waren Berlin, Kopenhagen und London. In diesen Städten wurden in den vergangenen fünf Jahren laut CBRE mehr als 33 Milliarden Euro investiert; 14,8 in Berlin, 11,2 in Kopenhagen und 7,7 Milliarden Euro in London. Für Wien weist CBRE in diesem Ranking eine Summe von 1,7 Milliarden Euro für die letzten fünf Jahre aus. (mapu, 1.8.2019)