Bei Explosionen in Bangkok während des Asean-Außenministertreffens wurden mehrere Personen verletzt. Die Polizei untersucht derzeit, was passiert ist.

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Zeitgleich mit einem Treffen der Außenminister des Verbands Südostasiatischer Nationen (Asean) ist Bangkok am Freitagmorgen von einer Serie an Explosionen erschüttert worden. Die Bomben explodierten am Freitag kurz vor einer Rede von US-Außenminister Mike Pompeo, der für das Treffen in die thailändische Hauptstadt angereist war.

Sechs Explosionen haben sich an drei Orten ereignet, eine weitere Bombe wurde von der Polizei entdeckt, bevor sie explodieren konnte. Außerdem wurden laut einer Lokalzeitung weitere verdächtige Gegenstände und nicht zuordenbare Detonationen vernommen. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest, die nach Behördenangaben aus einer Unruheregion im Süden Thailands stammen.

Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-O-Cha verurteilte die Tat und ordnete laut Regierungssprecher Narumon Pinyosinwat eine sofortige Untersuchung an. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden in der ganzen Stadt verschärft.

Hochrangiges Außenministertreffen

Neben Pompeo befinden sich auch Spitzendiplomaten aus Russland und China in der thailändischen Hauptstadt. Ob ein Zusammenhang zwischen dem hochrangigen Besuch und der Bombenexplosionen besteht, war Freitagnachmittag weiter unklar.

Nach Angaben von Rettungskräften wurden vier Personen leicht verletzt. Der Polizei zufolge handelte es sich um selbstgebastelte Bomben, die per Zeitschaltung ausgelöst wurden. Die Rede war von "Pingpongbomben" von der Größe eines Tischtennisballs. Die Sprengsätze waren laut den Angaben in Büschen am Straßenrand versteckt.

Festnahmen wegen Bombenattrappen

Am Donnerstag hat die thailändische Polizei bereits zwei Bombenattrappen in der Nähe des Außenministertreffens gefunden. In diesem Zusammenhang wurden zwei Männer festgenommen.

Die Explosionen weckten Erinnerungen an ein Asean-Treffen in Thailand vor zehn Jahren. Damals waren Demokratieaktivisten der sogenannten Rothemden in den Veranstaltungsort in der Küstenstadt Pattaya eingedrungen und hatten Wahlen gefordert. Im folgenden Chaos wurden Gipfelteilnehmer mit Militärhubschraubern in Sicherheit gebracht oder flohen mit Booten. (APA, Reuters, 2.8.2019)