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Bei manchen wecken Fahrstühle Ängste, andere arbeiten sogar darin und wieder andere sammeln sie.

Foto: REUTERS/Issei Kato

Kleine Kinder haben oft Angst vor Aufzügen, und auch erwachsenen Menschen sind Lifte manchmal nicht ganz geheuer. Sie haben Angst davor, steckenzubleiben oder gar abzustürzen, und meist macht ihnen auch die Enge einer Liftkabine zu schaffen. Fahrstuhlphobie nennt man das dann, und diese kann in einem übervollen Aufzug auch schon einmal zur Panik führen.

Hypnose soll helfen, sagen manche selbsternannten Experten. Vielleicht hilft aber auch eine Reise in die tschechische Stadt Zlín. Dort befindet sich der ehemalige Hauptsitz des Schuhimperiums Bata, der als Juwel der mährischen Architektur der Zwischenkriegszeit gilt. Ein erstaunliches Detail ist dort eine äußerst großzügige, nämlich sechs mal sechs Meter große Aufzugskabine in einem 77,5 Meter hohen Wolkenkratzer. Und in der – ja, in der Aufzugskabine – war das Büro des Firmenleiters Jan Antonín Bata untergebracht. Während der Arbeit konnte er im Haus auf und ab fahren und musste dabei nicht einmal auf Telefonanschluss, Klimaanlage und Waschbecken verzichten.

Damit haben wohl auch Aufzugsfans ihre helle Freude. Leute wie Christian Tauß. Der gelernte Elektrotechniker sammelt seit zehn Jahren Fahrstühle aus alten Wiener Zins- und Bürohäusern. 14 Kabinen samt Zubehörteilen sind derzeit in einer Lagerhalle in Orth an der Donau untergebracht, wo sie von einem kleinen Team restauriert werden. Wie der ORF kürzlich berichtete, ist Tauß' großes Ziel die Eröffnung eines "Aufzugscafés", wo er seine Prunkstücke ausstellen und man sich auch reinsetzen kann. Vielleicht auch für Fahrstuhlphobiker interessant, die sich dort dann bei Kaffee und Kuchen ihren Ängsten stellen können. Der Standort für das Café wird noch gesucht. Vielleicht weiß ja jemand was. (Martin Putschögl, 3.8.2019)