Diesen Freitag endet das Angebot des US-Finanzinvestors KKR für Aktien des deutschen Medienkonzerns Springer. Zumindest 20 Prozent am Mutterkonzern von "Bild" und "Welt" will KKR übernehmen – und dieses Limit war bis Donnerstagabend (18 Uhr mitteleuropäische Zeit, 12 Uhr in New York) beinahe erreicht: 19,18* Prozent des Grundkapitals stimmten einem Verkauf zu. Die jüngste KKR-Information dazu finden Sie unter diesem Link.

Haupteigentümerin Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner erhoffen sich von dem Investor frisches Kapital für digitale Expansion. Sie haben mit KKR vereinbart, dass der Finanzinvestor mindestens fünf Jahre an Bord bleibt.

Mathias Doepfner im Frühjahr 2019 bei der Jahrespressekonferenz des Springer-Konzerns.
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Friede Springer und Döpfner, die zusammen gut 45 Prozent an dem Herausgeber der Zeitungen "Bild" und "Welt" besitzen, behielten ihre Anteile. KKR sei mit seiner Erfahrung in der Medienbranche und der Digitalisierung der richtige Partner, um die Wachstumsstrategie des Konzerns voranzutreiben, erklärte Springer im Juni.

Für Aufsehen sorgte ein Passus in den KKR-Bedingungen, wonach eine Fortführung der "Welt"-Gruppe von der "jährlichen Ergebnissituation" abhängig sei. Springer betonte, diese Mediengruppe stehe nicht zur Disposition.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete zuletzt von Befürchtungen, KKR könnte den Konzern zerschlagen.

Vorstand und Aufsichtsrat von Axel Springer haben sich Mitte Juli für das Übernahmeangebot für mindestens 20 Prozent der Aktien im Streubesitz ausgesprochen. KKR bietet 63 Euro pro Aktie, der letzte vom Angebot unbeeinflusste Kurs lag Ende Mai bei 45,1 Euro.

Friede Springer hält am Konzern 37,5 Prozent über die Axel-Springer-Gesellschaft für Publizistik und direkt weitere 5,1 Prozent. Döpfner hält 2,8 Prozent. 2018 erwirtschaftete das Unternehmen 71 Prozent der Erlöse und 84 Prozent des Gewinns mit digitalen Aktivitäten. (red, 2.8.2019)