Gegen den LASK ist die Austria in sieben Spielen sieglos.

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Wien/Linz – Die Wiener Austria ist nach ihrem Fehlstart in die Fußball-Bundesliga am Samstag (17.00 Uhr) zu Hause gegen den LASK gefordert. Für beide Teams ist es die Generalprobe für die anstehenden Europacup-Aufgaben. Ein Erfolgserlebnis gegen den Vizemeister würde auch "richtig Rückenwind" für das Duell mit Apollon Limassol bedeuten, meinte Christian Ilzer vor seiner Heimpremiere als Austria-Trainer.

Vorerst galt es bei den Wienern aber, das enttäuschende 1:3 zum Ligaauftakt bei Aufsteiger WSG Tirol zu verarbeiten. "Das war ein richtiger Wirkungstreffer für die Mannschaft", meinte Ilzer. Sein Team sei extrem selbstreflektiert, so ein Ergebnis würde nagen. "Wir dürfen aber das Selbstvertrauen und den Glauben an uns selbst nicht verlieren."

Schlechte Bilanz, schlechter Ballbesitz

Gegen den LASK ist die Austria in sieben Spielen sieglos. In der vergangenen Saison gelang in vier Duellen nur ein einziger Punkt. Auch Ilzer holte mit dem WAC, den er vor den Wienern auf Endrang drei führte, in der Vorsaison nicht mehr. Die Spielanlage der Linzer habe sich unter Neo-Coach Valerien Ismael gegenüber dessen Vorgänger Oliver Glasner "nicht einmal um Nuancen verändert", meinte der Austria-Trainer. "Wir dürfen ihnen nicht in ihre Stärken hineinspielen." Die liegen weiterhin vor allem im Umschaltspiel.

"Wir müssen den eigenen Ballbesitz viel effektiver nutzen", forderte Ilzer. In Tirol hätte man über 600 Pässe gespielt, aber nur 20 in den gegnerischen Strafraum. Sein Spielsystem will der Steirer deswegen noch nicht verändern, stattdessen an den richtigen "Stellschrauben drehen", um der Mannschaft nicht die Stabilität zu nehmen.

Defensivausfälle

Selbstsicherheit würde den Wienern vor allem ein Erfolg gegen den LASK, der erste seit August 2017, geben. Sonst könnte es bereits vor dem Heimspiel gegen Limassol am Donnerstag (20.30 Uhr) ungemütlich werden. "Wir brauchen auf unserem Weg Erfolgserlebnisse. Ein Sieg gegen eine so starke Mannschaft wie den LASK würde sich sehr, sehr positiv auf das Europacup-Duell auswirken", meinte Ilzer.

Der Austria-Coach muss neben Alon Turgeman weiterhin auf den schon in der Vorbereitung blessierten Offensivmann Maximilian Sax verzichten. Prekär ist die Personalsituation in der Defensive, weil neben Christian Schoissengeyr weiterhin auch Innenverteidiger Alexandar Borkovic ausfällt. Der U21-Teamspieler stieg diese Woche wieder ins Training ein, zog sich laut Ilzer aber an anderer Stelle eine neuerliche Muskelverletzung zu. Der LASK dagegen kann abgesehen vom erkrankten Yusuf Otubanjo aus dem Vollen schöpfen. Auch Flügelspieler Thomas Goiginger stünde für seinen ersten Startelf-Einsatz der Saison zur Verfügung.

Erst Austria, dann Basel

Am Mittwoch (20.00 Uhr) erfolgt für die Linzer beim FC Basel der Startschuss für das Abenteuer Champions-League-Qualifikation. Ismael hat den Fokus aber ganz auf die Austria gerichtet. "Das Spiel gegen Basel haben wir überhaupt nicht im Hinterkopf. Wir müssen und wollen immer 100 Prozent bringen und am Limit sein", erklärte der Franzose. Der 2:0-Auftaktsieg in der Liga gegen Altach sei die Bestätigung für eine gute Vorbereitung gewesen. Man sei auf einem guten Weg. "Aber wir brauchen jedes Spiel, um uns weiterzuentwickeln."

Unter Glasner verlor der LASK in der Vorsaison nur drei Auswärtsspiele, zwei davon bei Meister Salzburg. Ismael will auch in Wien reüssieren. "Wir wissen, wo die Austria ihre Stärken hat, aber auch, wo sie verwundbar ist", meinte der frühere Bayern-München-Verteidiger. Besonders die Anfangsphase des Spiels könnte "turbulent" werden.

"Die Austria hat einen guten Trainer geholt und hat gute Spieler und eine gute Philosophie. Es ist aber klar, dass man sich noch finden muss", sagte Ismael über die Situation beim Gegner. Das 1:3 gegen Wattens hat es Violett nicht leichter gemacht. Ismael: "Durch den Fehlstart ist bei ihnen ein Druck entstanden, dass sie gegen uns gewinnen müssen." (APA, 2.8.2019)

Spieldaten

FK Austria Wien – LASK Linz (Wien, Generali-Arena, 17.00 Uhr, SR Gishamer). Saisonergebnisse 2018/19: 0:3 (h), 0:2 (a), 2:2 (h), 2:5 (a)

Austria: Lucic – Klein, Zwierschitz, Madl, Cavlan – Serbest, Jeggo, A. Grünwald, Prokop – Monschein, Edomwonyi

Ersatz: Pentz – Jarjue, Martschinko, Demaku, Ebner, Sarkaria, Fitz, Yateke

Es fehlen: Sax (Oberschenkelprobleme), Turgeman (Entzündung im Adduktorenansatz), Schoissengeyr (nach Sprunggelenks-OP), Borkovic (Muskelverletzung)

LASK: Schlager – Ramsebner, Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Goiginger, Klauss, Tetteh

Ersatz: Gebauer – Pogatetz, Wostry, Haudum, Müller, Benko, Frieser, Raguz

Es fehlt: Oh (Sprunggelenksverletzung)

Fraglich: Otubanjo (erkrankt)