A$AP Rocky präsentiert eine Jacke von Christian Dior.

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Stockholm/Washington – Nach den Schlussplädoyers im Prozess gegen den US-Rapper A$AP Rocky hat das Gericht in Stockholm angeordnet, den US-Rapper vorläufig freizulassen. Der 30-jährige Musiker komme bis zur Verkündung des Urteils am 14. August auf freien Fuß, ordnete das Gericht am Freitag an.

In dem Verfahren wegen Körperverletzung forderte die Anklage eine sechsmonatige Haftstrafe. Die drei Angeklagten sollten für sechs Monate ins Gefängnis. Die Verteidigung verlangte die Freilassung.

Gemeinsamer Angriff

Sie hätten zusammen und im Einvernehmen miteinander das Opfer zusammengeschlagen, sagte der Ankläger in seinem Plädoyer, wie das schwedische Fernsehen SVT in einem Live-Blog berichtete. A$AP Rocky, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heißt, solle härter als die anderen beiden bestraft werden.

Der US-Amerikaner hatte zuvor zugegeben, Ende Juni im Stockholmer Zentrum einen 19-Jährigen einige Meter weit geschleudert und anschließend getreten und geschlagen zu haben. Er habe aus Notwehr gehandelt, hatte er vor Gericht gesagt. Der Staatsanwalt folgte der Erklärung nicht. Der Wurf sei völlig außer Kontrolle gewesen. ASAP Rocky habe nicht wissen können, welche Folgen das für das Opfer haben würde.

Schläge und Tritte

Das Opfer, ein 19-jährige Afghane, hatte mehreren Aussagen zufolge die Gruppe um den Rapper über längere Zeit verfolgt und sich mit dem Leibwächter gestritten. Zwei Frauen, die am Freitag als Zeugen aussagten, bestätigten, dass die US-Amerikaner den 19-Jährigen mehrfach aufforderten, sie in Ruhe zu lassen. Doch der Mann habe sich geweigert. Am Ende kam es zu einer Schlägerei, bei der er zu Boden geworfen und von mehreren Schlägen und Tritten getroffen wurde.

Der Fall weckte enormes Medieninteresse, nachdem sich US-Präsident Donald Trump für die Freilassung des Rappers eingesetzt hatte. Zur Beobachtung des dreitägigen Verfahrens hatte er einen Experten für Geiselnahmen nach Stockholm geschickt. Nach der Ankündigung, dass der Rapper freikommt, jubelte der US-Präsident auf Twitter, obwohl eigentlich angekündigt war, dass er um diese Zeit eine Rede zum Export von US-Rindfleisch in die EU halten werde. (red, APA, AFP, 2.8.2019)