Posse um die Transfersperre.

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Vertreter des SKN St. Pölten haben sich am Sonntag gegen Kritik im Zusammenhang mit der von der FIFA ausgesprochenen Transfersperre zur Wehr gesetzt. Helmut Schwarzl, der Präsident des Fußball-Bundesligisten, betonte auf einem kurzfristigen Pressetermin unmittelbar vor dem Heimspiel gegen Rapid, es habe vonseiten des Clubs nie ein Frist-Versäumnis gegeben.

Laut Schwarzl fällte die FIFA das Urteil, den SKN im Zuge des Rechtsstreits mit Ex-Spieler Alhassane Keita für zwei Transferperioden zu sperren, am 14. September des Vorjahres. Die offizielle Mitteilung darüber erhielt der Verein nach Angaben des Präsidenten aber erst am 28. November, davor habe man davon keine Kenntnis gehabt.

Turbulent

Clubchef Helmut Schwarzl gab zu, dass der SKN die Transfersperre bewusst fast zwei Monate lang verschwieg. "Wir mussten versuchen, das Ganze möglichst unter Verschluss zu halten", sagte Schwarzl, und General Manager Andreas Blumauer ergänzte mit Verweis auf die Transferzeit im vergangenen Winter: "Wir wären sonst erpressbar gewesen."

St. Pölten erhielt von der FIFA die Mitteilung über die Transfersperre am 28. November 2018. Am 23. Jänner 2019 gingen die Niederösterreicher mit dieser Nachricht an die Öffentlichkeit.

Wirklich turbulent

Am 21. Dezember legten die Niederösterreicher Einspruch gegen das Urteil ein und ersuchten um aufschiebende Wirkung, und dabei passierte ein folgenschwerer Lapsus: Die FIFA wurde zwar im Text, jedoch nicht im Briefkopf als beklagte Partei bezeichnet. Aufgrund dieses Formalfehlers wurde laut SKN das Ansinnen sowohl von der FIFA als auch danach vom Internationalen Sport-Gerichtshof (CAS) abgeschmettert.

Weiters nahm General Manager Andreas Blumauer zum ablösefreien Abgang von Taxiarchis Fountas zu Rapid Stellung. Die Niederösterreicher hatten die Option auf eine Vertragsverlängerung, nahmen sie aber nicht wahr, weil das Gehalt des Griechen den finanziellen Rahmen des Clubs gesprengt hätte. Mit einer Fehleinschätzung der damaligen Schulterverletzung des Offensivspielers habe das nichts zu tun gehabt, beteuerte Blumauer. (APA, 4.8.2019)