Die Anzahl der Schießereien mit vier oder mehr Todesopfern und/oder Verletzten seit Jahresbeginn in den USA.

In den Achtzigerjahren legten Beamte des US-amerikanischen FBI eine Definition von Massenmord fest. Dieser zufolge sei ein Massenmörder eine Person, die – sich selbst nicht eingerechnet – vier oder mehr Menschen auf einmal töte, und das meist am selben Ort. Diese Deutung wird heute meist herangezogen, um Massenschießereien zu definieren, denn obwohl sich Gewaltverbrechen dieser Art in den USA stark häufen, gibt es bis heute keine gesonderte Definition dafür.

Da eine klare behördliche Definition fehlt, wenden Medien, Behörden und Forschungseinrichtungen teils verschiedene Kriterien an, um festzustellen, ob es sich bei einem Verbrechen um eine Massenschießerei handelt. Das führt zu Unterschieden und Unschärfen in Statistiken und Berichten zum Thema.

Zahlenbasierte Einordnung

Die meistverwendete Definition bleibt jene des FBI, auch wenn sie nicht unumstritten ist. Kritisiert wird, dass nach dieser Deutung Schießereien mit weniger als vier Toten, aber vielen Verletzten nicht als Massenschießereien gelten.

Das Gun Violence Archive, das Daten zu Waffengewalt und Massenschießereien in den USA sammelt, verwendet darum eine modifizierte Variante der FBI-Definition von Massenmord. Es kategorisiert Gewaltverbrechen als Massenschießereien, wenn dabei vier oder mehr Menschen verletzt oder getötet werden. Dabei wird jedoch nicht nach Motiv oder Kontext unterschieden. Die Vorfälle rein nach der Anzahl von Verletzten und Todesopfern zu erheben, soll einen unverfälschteren Blick auf die Gesamtsituation zulassen als die Einteilung in Subkategorien. Auf dieser Definition beruhen auch die Berichte vieler US-amerikanischer und internationaler Medien, auch DER STANDARD greift darauf zurück. (rio, 5.8.2019)