Elektroscooter stellen für viele, vor allem jüngere Personen, eine willkommene Erweiterung ihrer Mobilitätsradien dar. Sie sind auch ein neues Geschäftsfeld für Start-ups, die sich in kurzer Zeit hohe Gewinne erhoffen, sowohl seitens der Logistik der Geräte als auch in der Finanzierung der Verleihsysteme. Gerne wird auch die Umweltfreundlichkeit dieser neuen elektrischen Vehikel hervorgehoben.

Wenn E-Scooter, wie hier, auf den Blindenleitlinien herumliegen, sind sie besonders gefährlich.
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Der Vorteil für die Umwelt hält sich jedoch auf jeden Fall in Grenzen. Elektroscooter locken kaum Autofahrende aus ihren Dosen, höchstens ein paar Verkehrsteilnehmer vorübergehend aus einem öffentlichen Verkehrsmittel, solange es nicht regnet, kalt wird oder schneit. Scooter machen den Verkehr vielleicht bunter, aber nicht unbedingt umweltfreundlicher. Sie verbrauchen Strom und teure Batterien für Verrichtungen, die auch mit Muskelkraft funktionieren würden.

Helm ist kaum ein Thema

Auf jeden Fall wird das Leben aber gefährlicher. E-Scooter werden oft als regelrechte Geschosse wahrgenommen. Während nur zehn Prozent der E-Scooter-Fahrenden einen Helm tragen, tun dies immerhin 38 Prozent der Radfahrenden. Auch die Gefährdung unbeteiligter Passanten sollte nicht übersehen werden. Immerhin stellen E-Scooter auch für Versicherungen ein neues lukratives Geschäftsfeld (ohne Risiko) dar.

Aber nicht nur fahrende E-Scooter können gefährlich werden. Waren es bisher vor allem an Verkehrszeichen und Bäume angebundene Fahrräder, die sehbehinderten Personen Schwierigkeiten bereiteten und deren Sicherheit beeinträchtigten, stellen herumstehende und oft auch -liegende Scooter ein besonderes Risiko dar. Besonders fies: wenn Scooter überhaupt gleich auf sogenannten Blindenleitlinien abgestellt werden. (Rudolf Skarics, 16.8.2019)