Abu Mohamed al-Jolani, der Anführer des des syrischen Al-Kaida-Ablegers Hayat Tahrir al-Sham, gab am Samstag eine Pressekonferenz, in der er erklärte, seine Kämfer würden sich keinesfalls aufs der Pufferzone zurückziehen.

Foto: APA/AFP/Hayat Tahrir al-Sham

Damaskus – Die syrische Armee hat die Wiederaufnahme der von der russischen Luftwaffe unterstützten Militäreinsätze im Nordwesten Syriens angekündigt. Sie beschuldigt die Türkei, ihre Verpflichtungen im Rahmen des Waffenstillstandsabkommen nicht eingehalten zu haben.

Streit um Pufferzone

Seit Freitag hatte die Waffenruhe – mit wenigen Ausnahmen – gehalten. Bedingung dafür war nach Angaben syrischer Staatsmedien, dass die Rebellen eine Vereinbarung zwischen Russland und der Türkei vom vergangenen Jahr respektierten, der zufolge in Idlib eine entmilitarisierte, 20 Kilometer breite Pufferzone eingerichtet wird.

"Die Vereinbarung eines Waffenstillstands war an Bedingungen geknüpft," so eine Mitteilung der Armee. "Nachdem das nicht der Fall ist, nehmen wir unsere militärischen Operationen gegen terroristische Organisationen wieder auf".

Assads Truppen und ihre russischen Verbündeten führen seit Ende April eine neue Offensive gegen die Jihadisten und Rebellen in Idlib. Der größte Teil der Provinz sowie einige Bezirke von Hama, Aleppo und Latakia stehen unter Kontrolle des syrischen Al-Kaida-Ablegers Hayat Tahrir al-Sham.

Hunderttausende Opfer

Zahlen der Vereinten Nationen zufolge hat die von Russland unterstützte Offensive in den vergangenen drei Monaten mindestens 400 Zivilisten im Nordwesten Syriens getötet und mehr als 440.000 Menschen vertrieben. Bewohnern und Rettungskräfte sagen, dass nach den drei Monaten dutzende Dörfer und Städten in Trümmern liegen.

Russland und die syrische Armee bestreiten dass ihre Luftangriffe mit Streumunition und Brandwaffen wahllos zivile Gebiete treffen. Die Bewohner in Oppositionsgebieten klagen, dass der Einsatz dieser Waffen den Alltag paralysiere. (