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Das Mate 20 X mit 5G-Support kommt mit Android, in Zukunft will Huawei aber verstärkt auf ein eigenes Betriebssystem setzen – behauptet zumindest ein aktueller Bericht.

Foto: THOMAS PETER / REUTERS

Das Verwirrspiel um Huaweis eigenes Betriebssystem Hongmeng ist um eine neue Episode reicher. Laut einem aktuellen Bericht der staatlichen chinesischen Tageszeitung Global Times soll noch dieses Jahr das erste Smartphone mit Hongmeng auf den Markt kommen. Damit widerspricht man indirekt offiziellen Aussagen von Huawei-Vertretern, die vor kurzem noch betont hatten, dass unklar sei, ob Hongmeng überhaupt je für Smartphones zum Einsatz kommen werde. Die Zukunft von Huawei liege auch weiterhin bei Android, versichert man noch Mitte Juli gegenüber Pressevertretern.

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Die Global Times will nun aber wissen, dass Hongmeng zunächst für günstige Mittelklasse-Geräte zum Einsatz kommen soll. Die Entwicklung von Android-Smartphones soll bei Huawei aber vorerst weiter aufrecht bleiben, so soll etwa das kommende Mate 30 wieder mit Googles Betriebssystem veröffentlicht werden. Mit diesem Schritt wolle sich Huawei nach und nach unabhängig von Android – und damit dem Handelsbann durch die US-Regierung – machen.

Weitere Details soll es im Rahmen von Huaweis Entwicklerkonferenz geben, die kommenden Woche in China abgehalten wird. Und auf diese darf man durchaus gespannt sein. Immerhin war noch vor kurzem zu hören, dass Hongmeng gar nicht für Smartphones sondern für den industriellen Einsatz sowie das "Internet der Dinge" gedacht sei. Zudem verspricht Huawei Android-Kompatibilität, wie diese technisch umgesetzt wird und wie man mit dem Verlust zentraler Google-Services umgehen will, dürfte ebenfalls interessant sein.

Sein Debüt soll Hongmeng aber ohnehin in einer anderen Gerätekategorie geben: Auf neuen Fernsehern des Unternehmens, die unter der Marke Honor angeblich bereits im August in China auf den Markt kommen sollen.

Die Zeit wird knapp

Unterdessen ist weiter unklar, wie es mit dem Handelsbann durch die US-amerikanische Regierung weitergeht. Und die Zeit drängt langsam: Am 19. August läuft eine neunzigtägige Übergangsfrist aus, während US-amerikanische Unternehmen noch ein gewisses Minimum an Geschäftsbeziehungen mit Huawei aufrechterhalten durften. US-Präsident Trump hat zwar angekündigt, dass es für einzelne US-Partner Ausnahmegenehmigungen für eine weitere Kooperation mit Huawei geben soll, bisher wurden aber vom Handelsministerium keinerlei solche Erlaubnisse erteilt. (apo, 6.8.2019)