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Die Zeichen stehen auf Duell.

Foto: Action Images via Reuters/Cairnduff

In der englischen Fußball-Premier-League läuft allem Anschein nach wieder alles auf ein Duell zwischen Manchester City und Liverpool an der Spitze hinaus. Für die Citizens und Pep Guardiola geht es um den Titelhattrick, den bisher nur Manchester United geschafft hat. Liverpool, das am Freitag die Liga gegen Norwich eröffnet, setzt auf Kontinuität. Ein Wirklicher Herausforderer ist nicht in Sicht.

98:97 – nur ein Punkt fehlte Liverpool am Ende der vergangenen Saison auf den ersten Meistertitel seit 1990. Die Reds, die nur ein Ligaspiel verloren hatten, trösteten sich immerhin mit dem Gewinn der Champions-League-Trophäe, doch Manchester City machte wenig später sogar das nationale Triple perfekt. Meisterschaft, FA-Cup und Liga-Cup – das war zuvor noch keinem Klub auf der Insel gelungen. Am vergangenen Wochenende kam schon der nächste Erfolg dazu, hatte ManCity doch auch im Community Shield knapp die Nase vorn.

Titelrennen

Die Entscheidung im Wembley-Stadion musste im Elfmeterschießen fallen, nachdem es nach 90 Minuten 1:1 gestanden war. Das könnte man als weiteres Indiz werten, dass wieder ein äußerst spannendes Titelrennen bevorsteht. "Ich glaube, dass es wieder ein Kampf zwischen diesen beiden Mannschaften wird", meinte auch Österreichs Trainer-Export Ralph Hasenhüttl dieser Tage im "Kicker". Der Steirer geht mit Southampton in seine zweite Saison.

Seit Gründung der Premier League 1992 hat erst ein Klub drei Titel nacheinander gewonnen: Manchester United triumphierte 2007, 2008 und 2009. Guardiola attackiert also eine weitere Bestmarke, wird jedoch auch daran gemessen werden, wie man in der Champions League abschneidet. Denn seitdem der Spanier das Team im Sommer 2016 übernommen hatte, war für City dort bestenfalls im Viertelfinale Endstation – auf lange Sicht wohl zu wenig für die Eigentümer aus Abu Dhabi.

Neu

"Die Champions League ist ein wichtiger Bewerb", gab Guardiola zu. "Aber ich möchte nicht ins Kasino gehen und alles, was ich in meiner Tasche habe, wegen sieben Spielen auf eine Karte setzen." Bei Neuerwerbung Rodrigo Hernandez, in England besser bekannt als Rodri, hat City allerdings in diesem Sommer tief in die Tasche gegriffen. Für den Spanier, der im zentralen Mittelfeld langfristig den Brasilianer Fernandinho ersetzen soll, überwies man 70 Millionen Euro an Atletico Madrid. Mehr hatte der Klub noch nie für einen Spieler bezahlt.

Liverpool-Coach Jürgen Klopp rückte Manchester City vor dem Eröffnungsspiel am Freitag (21 Uhr) gegen Aufsteiger Norwich in die Favoritenrolle. "Sie haben die Liga zweimal gewonnen. Für uns war es das erste Jahr auf diesem Level. Jetzt müssen wir uns wieder auf diesem Level beweisen", erklärte der Deutsche, der mit einer praktisch unveränderten Truppe in die Saison geht. Der einzig nennenswerte Transfer war die Verpflichtung von Ersatzgoalie Adrian. "Dieses Team ist wirklich gut, und wir haben viel investiert. Jetzt müssen wir damit arbeiten."

Kaum Verstärkungen

Auch die Verfolger haben sich kaum verstärkt. Neu bei Chelsea, das freilich mit der Transfersperre zu kämpfen hat, ist der Coach: Blues-Ikone Frank Lampard soll der Mannschaft ohne den zu Real Madrid abgewanderten Eden Hazard Beine machen. Bei Manchester United muss in der gleichen Funktion Ole Gunnar Solskjaer abliefern. Harry Maguire kam für 88 Millionen Euro – Weltrekord für einen Verteidiger. Wie der Rekordmeister peilt auch Arsenal die Rückkehr in die Top vier an. Sowohl die Gunners mit Stürmer Nicolas Pepe als auch Lokalrivale Tottenham, das Mittelfeldmann Tanguy Ndombele von Olympique Lyon loseiste, sprengten den jeweiligen Klubrekord für Sommertransfers.

Für Southampton ist das große Ziel "ein einstelliger Tabellenplatz". Wichtig dafür sei ein guter Start, denn dann habe man "nicht gleich den Druck" und könne sich in Ruhe weiterentwickeln, sagte Trainer Hasenhüttl, der das Team Ende 2018 übernommen und vor dem Abstieg bewahrt hatte. "Die Vorbereitung war gut, wir liegen im Plan, und die Mentalität in der Mannschaft gefällt mir."

Österreichs Beiträge

Drei österreichische Profis stehen zu Beginn der Saison 2019/20 in Kadern von englischen Klubs. Bei Watford möchte Daniel Bachmann Einser-Torhüter werden, Sebastian Prödl hat bei den Hornets hingegen keine Aussicht auf eine lange Zukunft. Dasselbe gilt für Christian Fuchs, der in seine vermutliche letzte Saison bei Ex-Meister Leicester City geht. Sollte es doch zu zahlreichen Einsätzen kommen, wird Sky im Bild sein. Der Pay-TV-Sender überträgt in Österreich 232 Spiele live – mehr als jemals zuvor. (APA, 7.8.2019)