Modedesignerin Marina Hoermanseder über das einzige Waschbecken in ihrer Wohnung: "Dort habe ich Salat gewaschen und Zähne geputzt."

Foto: Die Ida

Es habe unbedingt die Wiener City sein müssen, erzählt die derzeit in Berlin lebende Modedesignerin Marina Hoermanseder über den Standort ihrer ersten eigenen Wohnung: "Wenn man in Purkersdorf aufwächst, wo man nach 18 Uhr nicht mehr so schnell in die Stadt fährt, wächst die Sehnsucht nach dem Leben in der Innenstadt und der Möglichkeit, jederzeit etwas unternehmen zu können."

Salat waschen und Zähne putzen

Dafür waren es nur knappe 23 Quadratmeter, die die heute 33-Jährige gleich nach der Matura zwei Jahre lang in der Singerstraße im ersten_Bezirk bewohnte. Die Wohnung war so winzig, dass der Vorraum gleichzeitig als Küche diente – mit dem einzigen Waschbecken der Wohnung: "Dort habe ich Salat gewaschen und Zähne geputzt", so Hoermanseder.

Und das Bad war so klein, dass sich nur eine halbe Badewanne ausging. Auf dem Weg zum Aufzug musste sie durch das Gasthaus "Zu den 3 Hacken" gehen. "Das Gute ist, dass ich in all den Wohnungen danach jeden noch so kleinen Luxus zu schätzen wusste", so Hoermanseder.

Viel selbst gestaltet

Die Designerin hat schon in ihrer ersten Wohnung viel selbst gestaltet: "Meine beste Freundin und ich sind nach Kritzendorf zum Textil Müller, damals noch ein Geheimtipp, gefahren und haben uns mit Stoffen eingedeckt." Die Rückwand ihres Bettes, das sie später quer durch den ersten Bezirk in ihre zweite eigene Wohnung geschleppt hat, hat sie damit selbst bezogen und viele Seidenbänder an der Wand angebracht, um die unzähligen Ketten und Gürtel aufzuhängen. "Ich brauche nicht viel Platz, aber viel Zeug", schmunzelt Hoermanseder.

Die erste eigene Wohnung war gleichzeitig auch der Auftakt für einen liebgewonnenen Mitbewohner: Gemeinsam mit Duschgel und Zahnpasta, die sie am Einzugstag in der Drogerie gekauft hat, nahm Hoermanseder auch noch einen Hund namens Peanut aus der Tierhandlung nebenan mit. (adem, 13.8.2019)