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Gregg Popovich und Steve Kerr schreien am Rande des WM-Vorbereitungscamps auf.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Ethan Mille

Las Vegas (Nevada) – Las Vegas (Nevada) (APA) – Nach den jüngsten Bluttaten in Gilroy, Dayton und El Paso mit in Summe 34 Toten in nur einer Woche haben die bekannten Basketball-Trainer Steve Kerr und Gregg Popovich einmal mehr die Waffengesetze in den USA sowie die Haltung einiger Politiker dazu scharf kritisiert. Vor allem der republikanische Senator Mitch McConnell sei dafür verantwortlich, dass sich am Status quo nichts ändere.

"Wenn 97 Prozent der Leute in diesem Land allgemeine Background-Checks fordern und der Senat nicht nur (strengere Waffengesetze, Anm.) nicht durchsetzt, sondern noch nicht einmal darüber abstimmen lässt, nur weil (Senats-Mehrheitsführer) Mitch McConnell das nicht erlaubt, weil er von der (Waffenlobbyorganisation, Anm.) NRA gekauft ist, dann hast du Probleme", sagte Kerr am Dienstag in seiner Funktion als Co-Trainer am Rande des Trainingscamps des US-Basketball-Teams, das sich derzeit in Las Vegas auf die WM in China (31. August bis 15. September) vorbereitet.

Auf Urlaub

Headcoach Popovich stimmte Kerr zu und forderte Veränderungen. "Es wäre viel besser, wenn die Leute, die an der Macht sind, ihren Hintern hochkriegen und etwas bewegen würden – in vielen verschiedenen Bereichen. Aber ich glaube, die sind alle im Moment auf Urlaub", meinte der 70-Jährige, der seit 1996 Cheftrainer der San Antonio Spurs in der National Basketball Association (NBA) ist. Beim Club aus Texas steht auch Österreichs NBA-Pionier Jakob Pöltl seit dem Vorjahr unter Vertrag.

Kerr zeigte sich zudem besorgt, dass auch Basketball-Teams Ziele von rassistisch motivierten Anschlägen werden könnten. "Ich denke die ganze Zeit daran. Jemand könnte jetzt durch die Tür der Trainingshalle hereinkommen und beginnen, auf uns mit einem AR-15 (halbautomatisches Gewehr, Anm.) zu feuern", betonte Kerr, dessen Vater Diplomat war und 1984 bei einem Angriff von schiitischen Milizen getötet wurde.

Popovich und Kerr zählen zu den erfolgreichsten NBA-Trainern der jüngsten zwei Jahrzehnte. San Antonio holte unter "Coach Pop" insgesamt fünf Titel (1999, 2003, 2005, 2007 und 2014) in der besten Basketball-Liga der Welt. Die Warriors standen zuletzt fünf Mal en suite im NBA-Finale und wurden 2015, 2017 und 2018 Meister. (APA, 7.8.2019)