Der konservative Abgeordnete Andrew Hastie (rechts) weißt dem australischen Premier Scott Morrison den Weg. Jetzt steht er für seine Aussagen zu China im Fokus der Kritik.

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Australien sorgt sich zunehmend wegen des steigenden Einflusses Chinas in der Pazifikregion. Jetzt verglich ein einflussreicher Abgeordneter der regierenden Mitte-rechts-Koalition die heutige Volksrepublik mit Nazi-Deutschland und löste damit Empörung aus.

Der Vorsitzende des Geheimdienst-Ausschusses, Andrew Hastie, warnte am Donnerstag in einem Zeitungsbeitrag davor, die Bedrohung durch China zu unterschätzen. Der konservative Politiker schrieb im "Sydney Morning Herald": "Der Westen hat einst geglaubt, dass Chinas wirtschaftliche Liberalisierung naturgemäß zu Demokratisierung führen würde. Das war unsere Maginot-Linie. Sie würde uns Sicherheit geben. So wie die Franzosen glaubten, dass ihr Wall aus Bunkern und Befestigungen sie gegen den deutschen Vormarsch 1940 schützen würde. Sie haben sich katastrophal geirrt."

Belastete Beziehungen

Deutschland hatte Frankreich 1940 besetzt. Als Maginot-Linie wurde das aus Bunkern bestehende Verteidigungssystem der Franzosen bezeichnet.

Der Politiker der Liberalen Partei bezeichnete die Volksrepublik als "autoritären Nachbarn". Falls der Westen dies nicht begreife, werde dies auf die Einschränkung von Souveränität und Freiheiten hinauslaufen. Der Oppositionsabgeordnete Jim Chalmers nannte Hasties Zeitungsbeitrag im Sender ABC "extrem". Die ohnehin schon komplizierten Beziehungen zu China würden dadurch weiter erschwert. (APA, 8.8.2019)